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BAD LEONFELDEN - Als wäre er nie weggewesen: Steve Breitkreuz zählt fast gar nicht als Neuzugang beim FC Erzgebirge. Wer ihn in Österreich sieht, der erkennt, er fühlt sich wohl. Und dennoch nervt ihn etwas - sein rechtes Knie. Der 26-Jährige kann noch nicht alles mitmachen.
Gestern Vormittag war eine der wenigen Einheiten, die er voll mittrainierte, ihn die Trainer nicht separat üben ließen. Es ist aber keine Strafe von Chefcoach Daniel Meyer, es ist die Vorsicht, das Knie nicht zu sehr zu belasten. „Es ist nicht schön“, sagt Breitkreuz. „Ich will nicht immer eine Extrawurst sein, der gesondert behandelt wird“, ist er ungeduldig. „Aber ich darf es nicht sein, muss Geduld haben, muss zusammen mit dem Trainerteam schauen, welche Belastung gut für mich ist und welche nicht. Auch wenn mich das total nervt.“
Sein Knieproblem begleitet ihn jetzt fast ein halbes Jahr. In Aue hat er noch Ende Januar für Braunschweig verteidigt. Danach ging nicht mehr viel. „Das ist nicht mal in einem Zweikampf im Spiel oder Training passiert. Irgendwann war das Knie dick“, sagt er. „Ich habe ein MRT machen lassen, da wurde ein Knorpelschaden festgestellt. Ich habe pausiert, wieder angefangen, bin gespritzt worden. Ich wollte der Mannschaft helfen. Aber es ging nicht. Das Knie ist immer wieder dick geworden.“Jetzt will er das vermeiden. „Die Zeit wird das alles regeln.“
Den Verantwortlichen des FCE war das Knie von Breitkreuz bekannt, trotzdem holten sie ihn zurück. „Das war ein großer Vertrauensbeweis für mich. Vor drei Jahren wurde ich auch verpflichtet, obwohl bekannt war, dass ich schon zwei Kreuzbandrisse hatte. Ich habe damals meine Leistung gebracht.“Das wird er wieder tun, wenn er fit ist.
Bis zum Auftakt bei Union Berlin wird er es noch nicht sein, das weiß er. „Es wäre schön, aber ich denke, das wird nix. Die anderen haben zwei Wochen Vorsprung, sie sind weiter. Ich muss noch aufholen, das halbe Jahr fehlt. Konditionell muss ich noch was machen“, sagt Breitkreuz. Aber Steve wird sich ranhalten, das verspricht er. Doch er muss zu allererst auf die Trainer und sein Knie hören.
Thomas Nahrendorf