CFC steht vor der Zerreißprobe!
CHEMNITZ - Der Chemnitzer FC steht vor einer Zerreißprobe mit ungewissem Ausgang! Der Kurs, den Insolvenzverwalter Klaus Siemon einschlägt, stößt auf immer größeren Widerstand. Die Suspendierung von Präsident Andreas Georgi und Aufsichtsratschef Uwe Bauch war der Anfang.
Was folgte, ist der Leitfaden für das Heraufbeschwören einer handfesten Krise: Öffentlich vorgetragene Vorwürfe; Einschüchterungsversuche gegen Aufsichts- und Ehrenratsmitglieder; die Verweigerung einer Schlichtung - das Maß bei den Fans ist voll! Als Georgi, gleichzeitig Vorstand im Fanszene e.V. und Mitglied des Fanclubs „Blue Seven Syndrom“, am Mittwochabend der rechtmäßige Zutritt zum Fanclub-Treffen (MOPO berichtete) kurzerhand verweigert wurde, kochte die Fanseele hoch.
Insolvenzverwalter Siemon hatte eigens für Georgi das auf Spieltage beschränkte Hausverbot für die VIP-LogenimStadionChemnitzauf die Fanveranstaltung ausgedehnt. Die Weisung erfolgte laut MOPO- O- Informationen aus Südafrika, wo Siemon derzeit auf Urlaub weilt. „Dieser Umgang ist für mich unverständlich. Wahrscheinlich sah Herr Siemon die Gefahr, dass ich das Wort ergreife und zu den absurden Vorwürfen gegen meine Person Stellung beziehe und diese an den Haaren herbeigezogenen Unterstellungen von den anwesenden Vereinsvertretern nicht gehalten werden können“, mutmaßt Georgi.
Das Gros der 110 Vertreter aus über 50 Fanclubs forderte vom anwesendenw CFC-Sport- und Finanzvorstandvorstan Thomas Sobotzik vergeblich den Zugang für den entmachteten Vorstandschef. Als entsprechende Reaktion verließen diese im Anschluss die Veranstaltung und solidarisierten sich außerhalb des Stadions mit ihrem geschassten Präsidenten.
Sobotzik stand derweil den übrig gebliebenen Fans für zwei Stunden geduldig Rede und Antwort. „Wir haben kontrovers diskutiert. Ich bin aber auch keiner Frage ausgewichen und habe alles mit bestem Wissen und Gewissen beantwortet“, berichtet Sobotzik gegenüber MOPO. Zur Suspendierung von Georgi hat der 43-Jährige eine klare Meinung: „In den entscheidenden Gesprächen wurde keine Gesprächsbereitschaft gezeigt. Es geht aber um das Große und Ganze. Da müssen Einzelinteressen zurückstehen.“Sein Appell an alle Fans und Sponsoren: „Ich verspüre eine Aufbruchstimmung. Die müssen wir nutzen, um den CFC zu retten.“Michael Thiele