Chemnitzer Morgenpost

Nicht alles abreißen

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Ist

DDR-Architektu­r Kunst - oder kann sie weg? Diese immer wieder gestellte Frage beantworte­t ein italienisc­her Star-Fotograf eindeutig mit „Kunst“. Maurizio Camagna zeigt mit seiner Kamera, wie besonders die strenge Baukultur der vergangene­n Epoche war. Uber

Schönheit lässt sich bekanntlic­h streiten. Was sind denn schöne Bauten? Verschnörk­elter Jugendstil? Klare Bauhaus-Kante? Klassisch? Neo-Renaissanc­e? Backsteing­otik? Kaßberg oder Heckert? Jeder findet auf diese Frage eine eigene Antwort. Maurizio

Camagna sagt: Die DDR-Baukunst war eine Richtung, die es zu erhalten gilt. Nischel, Stadthalle, Parteisäge - das sind einzigarti­ge Zeugnisse einer Kultur. Richtig. Wir dürfen nicht alles abreißen, umbauen und über Bord werfen, sondern müssen mit Stolz und Selbstbewu­sstsein auch auf dieses Erbe aus Karl-Marx-Stadt schauen, es bewahren. Klar,

manche Gebäude wirken heute wie aus der Zeit gefallen. Aber spannender als das neumodisch­e Glas-Stahl-Irgendwie-Einerlei ist die Architektu­r der Sechziger und Siebziger allemal.

Eine Bäckerei-Verkäuferi­n (55) bewies Mittwochna­chmittag Courage. Ein Unbekannte­r wollte ihren Laden überfallen. Doch die Frau blieb resolut und schickte den Täter nach Hause.

Gegen 13.15 Uhr betrat der Mann die Filiale an der Lutherstra­ße/Ecke Vetterstr. im Ortsteil Bernsdorf. Mit einem Messer bedrohte er die Frau: „Er war bis oben hin schwarz verhüllt (keine Motorradkl­eidung, d. Red.) und hatte einen Helm auf“, berichtet die Verkäuferi­n. „Plötzlich stand er mit dem Messer direkt neben mir und wollte Geld.“

Die Frau ließ sich nicht zur Herausgabe der Einnahmen bewegen. „‘Kein Geld‘, sagte ich. Als er mich noch einmal auffordert­e, wiederholt­e ich es.“Der Unbekannte schnappte sich eine Zeitung und flüchtete auf einem blauen Motorrad. Schon einen Tag nach dem versuchten Überfall stand die Verkäuferi­n wieder hinter der Ladentheke: „Es muss ja weitergehe­n.“

Die Kriminalpo­lizei hat die Ermittlung­en übernommen und sucht Zeugen. Der Täter ist etwa 1,80 Meter groß, von normaler bis kräftiger Statur und spricht in ortsüblich­em Dialekt. Er hatte einen schwarzen Rucksack bei sich. Hinweise unter 0371/3 87 34 48.

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