Chemnitzer Kinobetreiber leiden unter Traumsommer
Fußball-WM, Open-Air-Kino und anhaltender Traum-Sommer - in diesem Jahr gab und gibt es viele Gründe, die Kinosäle der Stadt links liegen zu lassen. Besonders hart trifft es kleinere Programmkinos.
Erst kürzlich hat der Kinobetreiber der Filmbühne Mittweida Insolvenz beantragt. Hiesige Betreiber versetzt das Beispiel Mittweida in Verbindung mit dem traumhaften Sommer in Sorge. Thilo Götz (51) vom Clubkino Siegmar: „Wir liegen acht Prozent unter dem Vorjahr. Nächs- tes Jahr müssen schon ein paar Euro mehr in die Kasse fließen, um das zu kompensieren. Der August wird nicht besser.“Zum Thema Filmnächte am Theaterplatz hat Götz seine eigene Meinung. „Das ist für mich eine Werbeschlacht, womit viel Geld verdient wird.“
Der Besitzerin des Kinos Metropol, Maret Wolff (40), geht das Schicksal der Filmbühne Mittweida nahe. „Für mich ist das ein persönliches Thema. Ich arbeite jeden Tag hart dafür, dass uns das nicht passiert.“Laut Wolff sei der Sommer nie einfach, da die Verleiher ihre großen Filmstarts bis in den Herbst zurückhalten und die Leute nun mal lieber draußen unterwegs sind. „Tatsächlich hat sich die Fußball-WM weniger schlimm ausgewirkt als befürchtet.“Dennoch seien Sonderveranstaltungen von großer Bedeutung, um die Leute in den Kinosaal zu locken.
„Unser Zwischenfazit zum Juli deckt sich mit der allgemeinen Tendenz der Filmwirtschaft“, lässt Bernd Karnatz (58), Kino-Chef des Chemnitzer Cine-Star, durchblicken. Konkrete Zahlen will Karnatz aufgrund der „Börsennotierung der Muttergesellschaft“nicht preisgeben. Stefan Graf