Mess-Chaos sorgt für Kopfschütteln!
BERLIN - Auch mit etwas Abstand war der Frust über das Mess-Chaos im Finale der Weitspringer bei EM-Silbergewinner Fabian Heinle noch nicht komplett verflogen.
Ein zu kurz gewerteter Sprung kostete den Überraschungszweiten von Berlin die zwischenzeitliche Führung - und damit eine noch größere Chance auf den möglichen Gold-Satz. „Das ist ärgerlich, wenn so etwas im Finale einer EM passiert“, so 24-Jährige über die Panne der Kampfrichter.
Sein vierter Versuch war zunächst nur mit 7,77 Metern gemessen worden. Nach einem Protest wurde die Weite erst deutlich später auf 8,02 Meter korrigiert. Damit wäre der Athlet des VfB Stuttgart zu diesem Zeitpunkt im Wettkampf in Führung gegangen und hätte seinen nächsten Versuch ausgelassen, um ausgeruht Kraft für einen letzten Angriff auf die Bestweite zu nehmen.
„Das ist unsäglich für uns, für die Athleten, die Trainer und auch die Zuschauer“, sagte Sprung-Bundestrainer Uwe Florczak. „Man fühlt sich nicht mehr sicher. Es ist ja nicht nur in Berlin passiert, sondern auch schon vorher in Zürich oder London.“Die zweimalige Olympiasiegerin Heike Drechsler nahm die Kampfausdrücklich richter in Schutz. „Unser KampfrichterTeam hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Wir haben unsere Arbeit gemacht. Das war alles korrekt“, so die 53 Jahre alte frühere Spitzenathletin.
Drechsler war an dem Wettkampf am Mittwochabend als Kampfrichterin beteiligt, sie ebnet nach den Weitsprüngen mit einem Schieber die Sand-Oberfläche. Es habe sich um technische Probleme gehandelt, betonte Drechsler. „Mit dem Bandmaß wäre es allerdings schneller gegangen.“Die Weiten werden inzwischen nicht mehr von Hand, sondern elektronisch gemessen.
Es sei kein Messfehler, sondern ein Bedienfehler gewesen, sagte Bundestrainer Florczak über den Wettkampf bei schwierigen Lichtverhältnissen. „Sie haben Schatten gemessen.“Mehrere Athleten beklagten, dass aus ihrer Sicht zu kurze Weiten gewertet worden seien. So kam der Schwede Thobias Nilsson Montler mit seinem letzten Versuch Heinle nochmal gefährlich nahe - diskutierte minutenlang mit den Kampfrichtern, wurde am Ende aber drei Zentimeter hinter dem Deutschen platziert. Florczak sprach sich für eine Änderung des Messschlug Systems aus und vor, bei der elektronischen Messung wie in der Vergangenheit auch wieder den Messpunkt im Sand abzuwäre stecken. „Damit mir deutsagte lich wohler“, der Leitende Bundestrainer für Drei-, Weit- und Hochsprung.