Darüber wollen Putin und Merkel sprechen
Heute Treffen auf Schloss Meseberg
Große Politik statt freies Wochenende: Heute Abend (18 Uhr) erwartet Kanzlerin Angela Merkel (64, CDU) den Kremlchef Wladimir Putin (65) auf Schloss Meseberg. Zwei Treffen innerhalb von gut drei Monaten - das hat es seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gegeben. Dabei haben sich die beiden viel zu sagen.
Das Programm des Arbeitstreffens ist relativ klar: Merkel will mit dem russischen Präsidenten unter anderem über ein mögliches Syrien-Treffen sprechen. Neben Deutschland und Russland sollen die Türkei und Frankreich dabei sein. Merkel: „Ein solches Treffen kann sinnvoll sein.“
In Brandenburg wird es auch um den Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Syriens gehen. Zudem stehen der Ukraine-Konflikt, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Berlin und Moskau sowie die umstrittene Gas-Pipeline Nord Stream 2 durch die Ostsee auf der Agenda. Beobachter sind überzeugt, dass Merkel und Putin wegen der Alleingänge von US-Präsident Donald Trump (72) wieder enger zusammenrücken könnten.
„Ich glaube, es geht überhaupt darum, dass das Verhältnis wieder etwas sachlicher wird“, sagte Matthias Platzeck (64, SPD), Chef des Deutsch-Russischen Forums, im ZDF. Beim Treffen von Putin und Merkel in Sotschi vor drei Monaten sei bereits deutlich ein anderes Gesprächsklima spürbar gewesen als noch vor einem Jahr.
FDP-Chef Christian Lindner (39) fordert einen politischen Kurswechsel gegenüber Moskau: „Die FDP will eine andere
Russlandpolitik. Russland muss wieder in den Kreis der G8-Staaten zurückkehren.“Moskau könne auch wieder ein politischer Partner werden, wenn der Kreml seine Politik ändere.
In einer repräsentativen „Welt“-Emnid-Umfrage fordern 81 Prozent der Deutschen, Merkel solle weiter auf Putin zugehen, um gemeinsam die weltpolitischen Probleme besser lösen zu können. Nur zehn Prozent sind dagegen. Insgesamt halten 62 Prozent der Deutschen Putin für einen verlässlicheren Verhandlungspartner als Trump.