„Neue Dimension der Gewalt“
Bundes- und Landesregierung, Stadträte - so reagieren die Politiker
Die tödliche Messerattacke und die Demonstrationen, die zum Abbruch des Stadtfestes führten, haben bundesweit für Reaktionen gesorgt.
Regierungssprecher Steffen Seibert (58) verurteilte die Ereignisse: „Was gestern in Chemnitz stellenweise zu sehen war und in Videos festgehalten wurde, das hat in unserem Rechtsstaat keinen Platz.“
Ministerpräsident Michael Kretschmer (43, CDU) versicherte: „Polizei und Justiz arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung der tragischen Geschehnisse. Wir lassen nicht zu, dass das Bild unseres Landes durch Chaoten beschädigt wird.“
Innenminister Roland Wöller (48, CDU) wertete das Geschehen in Chemnitz als „neue Dimension der Eskalation“und mahnte: „Es kursieren viele Fehlinformationen im Netz. Das Gebot der Stunde ist Besonnenheit.“
Kritik für das Krisenmanagement gab es von Stadträtin Ines Saborowski (50, CDU): „Ein Abbruch des Stadtfestes aus Sicherheitsgründen hätte klar benannt werden sollen. Pietätsgründe als Notlüge, die dann zurückgenommen werden, sind makaber. Auch habe ich ein Wort der Anteilnahme der Oberbürgermeisterin vermisst.“
Stadtrat Detlef Müller (53, SPD) sagte dagegen: „Aber den Verantwortlichen ist im Nachhinein nichts vorzuwerfen. Es war eine Ausnahmesituation mit einer kaum noch beherrschbaren Eigendynamik.“