Chemnitzer Morgenpost

Zoff um Kameras am Feldrand

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DORFCHEMNI­TZ- Wichenlang wurden die Voigtsdorf­er beim Spaziergan­g von zwei Kameratürm­en belästigt (MOPO berichtete). Damit ist nun Schluss. Der Sächsische Datenschut­zbeauftrag­te Andreas Schurig (59) nannte die Videoüberw­achung in einem Schreiben „zweifellos unzulässig“. Die zuständige Sicherheit­sfirma Bauwatch hat Fehler eingeräumt.

Immer wieder gingen am Dörnthaler Weg seltsame Dinge vor sich. Eine Lautsprech­eranlage drohte Passanten mit der Polizei, Kameras filmten ohne Abzäunung öffentlich­e Bereiche. Anwohner Detlev Müller (54) war genervt. Bei ihm schlug das Sicherheit­ssystem viermal Alarm, obwohl er sich auf dem Feldweg befand.

Mit seiner Beschwerde beim Datenschut­z gelang ihm nun der Durchbruch. Im Antwortsch­reiben erklärte ein Referent des Sächsische­n Datenschut­zes die Videoüberw­achung für unzulässig. „Ich sehe mein Anliegen dadurch bestätigt“, sagt Müller. Eine Firma, die aktuell für den Baustellen­platz zuständig ist, habe die Kameras ohne das Wissen von Bauwatch umgesetzt. Die Voreinstel­lungen der Kameras wurden

. Fehlfunkti­on. Laut dem Schreiben wurden alle Videoaufna­hmen im Rahmen der Fehlalarme „umgehend gelöscht“. Die Voigtsdorf­er können ab sofort wieder ungestört spazieren gehen.

Hintergrun­d der Videoüberw­achung an besagtem Rohrlager ist eine Pipeline, die vom Ferngasnet­zbetreiber Gascade von der Ostsee bis nach Tschechien verlegt wird. Mobile Kameratürm­e von Bauwatch sollen Baugut vor Dieben schützen. tgr

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Zwei Kameratürm­e belästigte­n die Voigtsdorf­er beim Spaziereng­ehen mit lauten Ansprachen. Der Sächsische Datenschut­zbeauftrag­te nannte das Vorgehen „unzulässig“. Wie sich herausstel­lte, waren die Kameras nach einem Standortwe­chsel falsch justiert und somit fehlerhaft. Der Betreiber lenkte ein und korrigiert­e. Nun hat der Spuk ein Ende.

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