Vetternwirtschaft! Vater Stroll gibt das Geld, Sohn Lance fahrt
MONZA - Die Rettungstat des Milliardärs Lawrence Stroll (59) beschleunigt die Debatte ums Geschäftsmodell der Formel 1. Vorm Großen Preis von Italien am Sonntag wartet die PS-Branche nur darauf, dass der Kanadier endlich das zentrale Motiv seiner Übernahme des insolventen Teams Force India offenbart: die Beförderung von Sohn Lance in ein schnelleres Auto.
Fraglich erscheint lediglich, ob der 19-Jährige schon in Monza seinen lahmen Williams gegen den rosaroten Flitzer des neu zugelassenen Rennstalls Racing Point eintauschen darf oder erst zur nächsten Saison. „Ich weiß nicht, wie mein Vater entscheidet.“
Formel 1
Sicher für seinen Sohn. Schließlich wäre es nicht der erste teure Akt der Vetternwirtschaft der Familie Stroll. Schon den Weg seines Zöglings in die For- mel 1 pflasterten die Millionen von Papa Lawrence, der durch Beteiligungen in der Modewelt schwer reich geworden ist. In den Nachwuchsserien finanzierte er seinem Filius Top-Ingenieure und bestes Material. Dann kaufte er sich beim klammen Williams-Team ein und sicherte Lance im Vorjahr als zweitjüngstem Fahrer der F1-Geschichte ein Stamm-Cockpit.
In dieser Saison allerdings ist der Williams das schlechteste Auto im Feld. Als vor der Sommerpause Force India in die Pleite rutschte, öffnete Lawrence Stroll prompt erneut die Geldbörse für das in der Vorsaison beste Team hinter den enteilten BranchenGiganten Mercedes, Ferrari und Red Bull.