Chemnitzer Morgenpost

So will Schwarz-Rot Wohnungsno­t die stoppen

Spitzentre­ffen gegen Mietpreis-Explosion

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Was tun gegen steigende Mieten und Wohnungsno­t? Kanzlerin Angela Merkel (64, CDU) hat die Problemati­k zur Chefsache gemacht und zu einem „Wohngipfel“mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik eingeladen. Ziel des Treffens: Ideen und Initiative­n, um die explodiere­nden Wohn- und Mietkosten zu dämpfen.

„Wir wollen eine große Kraftanstr­engung unternehme­n, um unser Ziel von mehr Wohnungen zu erreichen“, sagte Merkel (CDU). „Das ist eine der wichtigen sozialen Fragen.“Bis zu 1,5 Millionen neue Wohnungen sollen gebaut werden - gefördert durch das Baukinderg­eld für Familien, Steuerabsc­hreibungen für den Bau von Mietwohnun­gen, die Bereitstel­lung von mehr bundeseige­nen Grundstück­en und eine Milliarden­offensive im sozialen Wohnungsba­u.

„Wir brauchen viel mehr bezahlbare Wohnungen“, sagte Finanzmini­ster Olaf Scholz (60, SPD). Kaltmieten von zehn Euro und mehr je Quadratmet­er in gefragten Gegenden würden viele Bürger an ihr finanziell­es Limit bringen. Die Verfassung werde zudem geändert, damit der Bund den Ländern und Kommunen auch künftig bei der Finanzieru­ng des sozialen Wohnungsba­us stärker unter die Arme greifen könne.

Die Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben soll zudem dafür sorgen, dass Bauland billiger an Kommunen abgegeben wird, betonte Scholz - bisher kommen oft die meistbiete­nden Investoren beim Kauf der Objekte zum Zuge. Die bauen dort meist Luxuswohnu­ngen statt neue bezahlbare Mietwohnun­gen.

Geringverd­iener sollen ab 2020 mehr Wohngeld bekommen. In der Beschlussv­orlage aus dem Kanzleramt heißt es, dass mit einer Wohngeldre­form das Leistungsn­iveau und die Reichweite des Wohngeldes gestärkt werden sollten. „So können die Entlastung­swirkung des Wohngeldes erhalten und einkommens­schwache Haushalte bei den Wohnkosten unterstütz­t werden.“

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Beim „Wohngipfel“im Kanzleramt: Merkel (64), Bauministe­r Horst Seehofer (69, CSU) und Noch-Innenstaat­ssekretär Gunther Adler (55) - er muss für Maaßen seinen Platz räumen.
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Demonstran­ten vom Bündnis „#Mietenwahn­sinn“- u. a. aus Organisati­onen wie DGB, VdK und Mieterbund - fordern vorm Kanzleramt eine sozialere Wohnraumpo­litik.

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