Chemnitzer Morgenpost

„Bergleit’ Nacht“macht Schluss

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ZWICKAU - Vor 40 Jahren war es vorbei: Am 29. September 1978 fuhren die Kumpel des Martin-Hoop-Schachts IV zum letzten Mal ein. Heute, 17 Uhr, gehen auch die Lichter für die Traditions­veranstalt­ung „Bergleit’ Nacht“aus.

Zwickau hat eine lange Bergbautra­dition, bis 1978 wurden rund 220 Millionen Tonnen Steinkohle gefördert. Trotzdem wird das alljährlic­he Treffen der ehemaligen „Schachter“- organisier­t vom „Zwickauer Steinkohle­nbergbauve­rein“- nach 25 Jahren das letzte seiner Art sein. Der Grund: Es fehlt der Nachwuchs. Nicht nur die Sänger des 1989 gegründete­n Knappencho­rs hörten zunehmend altersbedi­ngt auf. Allein in diesem Jahr hätten 15 der rund 120 Vereinsmit­glieder ihren 80. Geburtstag gefeiert. Vereins-Chef Karl-Heinz Baraniak (80): „Wir müssen feststelle­n, dass uns auch die Fans wegsterben.“Das jährliche Konzert mit bergmännis­chen Liedern im Zwickauer Konzerthau­s „Neue Welt“habe zuletzt nur noch 400 Plätze gefüllt. Es passen aber 1000 Menschen hinein. Heute Abend werden 650 Gäste erwartet, Tickets kosten 15 Euro.

„Die Ausrichtun­g des Konzerts ist für den Verein zukünftig organisato­risch und finanziell nicht mehr zu leisten“, erklärt Baraniak. Die Männer wollen aber weiterhin kleinere Konzerte geben, einen Bergmannst­ag organisier­en und an Paraden teilnehmen.

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Bergbau-Fan Wolfgang Prehl steht im Mundloch des „Engländers­tolln“im Hohen Forst. Den traditions­bewussten Mitstreite­rn fehlt aber der Nachwuchs.
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Bis 1978 wurde in Zwickau Steinkohle gefördert.

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