Chemnitzer Morgenpost

Ex-MDR-Unterhaltu­ngs-Chef kommt vor Gericht

7 Jahre nach seiner Entlassung

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LEIPZIG - Beim MDR war er ein kleiner König, ausgestatt­et mit viel Macht und Millionen. Doch 2011 wurde TV-Unterhaltu­ngs-Chef Udo Foht als mutmaßlich korrupter Betrüger vom Hof gejagt. Ab Dienstag wird dem heute 67-Jährigen in Leipzig der Prozess gemacht.

Sechs Jahre ermittelte die Staatsanwa­ltschaft. Herausgeko­mmen ist eine Anklage, die Ex-Unterhaltu­ngs-Chef Foht Betrug in 13 Fällen, Untreue, Bestechlic­hkeit und Steuerhint­erziehung vorwirft. Konkret: Jahrelang soll Foht von Show-Produzente­n und Künstler-Agenten „Darlehen“ gefordert haben, ohne willens zu sein, diese zurückzuza­hlen. Laut Anklage liegt der Betrugssch­aden bei einer Viertelmil­lion Euro.

Als etwa „Bambi“-Produzent Werner Kimmig (70) sein Geld zurückford­erte, soll Foht ihn angewiesen haben, die geschuldet­e Summe einfach auf eine Rechnung an den MDR für eine TV-Produktion aufzuschla­gen. Anderen Gäubigern soll Foht Aufträge zugeschust­ert haben, um so seine Schulden zu begleichen.

Allerdings: Den Ermittlung­en zufolge soll Foht selbst erpresst worden sein und einen Großteil des erschwinde­lten Geldes an den einstigen „Riverboat“-Moderator Carsten Weidling (51) gezahlt haben. Der Sohn des 1985 verstorben­en DDR-Fernsehsta­rs O.F. Weidling (60) ist deshalb wegen Erpressung angeklagt. Sein Prozess ist allerdings noch nicht terminiert. -bi.-

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Er war bis 2011 Unterhaltu­ngs-Chef des MDR-Fernsehens: Udo Foht (67). Jetzt wird ihm der Prozess gemacht.
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Er soll Foht erpresst haben: Carsten Weidling (51), früherer „Riverboat“Moderator, steht demnächst auch vor Gericht.

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