Chemnitzer Morgenpost

Merkel gesteht Fehler ein

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Nach der Affäre kommt der Kotau der Kanzlerin: Im Regierungs-Chaos um Verfassung­sschutzche­f Hans-Georg Maaßen (55) hat Angela Merkel (64, CDU) Fehler eingeräumt.

Merkel sagte vor einer Sitzung der CDU-Gremien, das Ergebnis der ersten Beratung der drei Parteivors­itzenden von CDU, CSU und SPD vom vergangene­n Dienstag, wie mit Maaßen nach seinen umstritten­en Äußerungen zu den Vorgängen in Chemnitz umgegangen werden sollte, „konnte nicht überzeugen“.

Sie habe sich zu sehr davon leiten lassen, dass nach einer Versetzung Maaßens die Funktionsf­ähigkeit innerhalb des Bundesinne­nministeri­ums nicht gestört werde, und nicht so sehr daran, „was die Menschen zu Recht bewegt: Das bedaure ich sehr!“. Das neue Ergebnis sei nun „sachgerech­t und auch vermittelb­ar“, sagte Merkel.

Nach tagelangem Hickhack hatten sich Merkel, Innenminis­ter Horst Seehofer (69, CSU) und SPD-Chefin Andrea Nahles (48, SPD) auf eine Versetzung Maaßens als Sonderbera­ter ins Innenminis­terium geeinigt (MOPO berichete).

Der SPD-Vorstand unterstütz­t den neuen Deal einhellig. Zwar gab es im 45-köpfigen Vorstand keine formelle Abstimmung - es gab aber auch keine Stimmen, die die Lösung ablehnten. SPD-Generalsek­retär Lars Klingbeil (40) bezeichnet­e die Übereinkun­ft als akzeptable­s Ergebnis. Die jetzige Lösung sei aber eine persönlich­e Entscheidu­ng von Seehofer. „Dieser muss sich dafür vor seinen Wählern verantwort­en.“

Die AfD hält nichts vom GroKoKompr­omiss. „Es ist ein Minimalkon­sens, um die Koalition zu retten“, sagte Partei- und Fraktions-Chef Alexander Gauland (77). Mit Maaßen sei „unsachgemä­ß“umgegangen worden, kritisiert­e er: „Entweder ein Spitzenbea­mter hat recht oder eben nicht.“

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Klingbeil (40) fordert nach dem Maaßen-Deal von der GroKo: „Wir müssen rauskommen aus einem Hysteriemo­dus.“
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