Rangnick holt Daddel-Duo zurück
FRANKFURT/M. - Ralf Rangnick würde gerne wieder über Fußball sprechen und den Ärger endlich hinter sich lassen. Die disziplinarischen Verfehlungen und die Unruhe, die seine allzu laschen Franzosen Jean-Kevin Augustin und Nordi Mukiele ins Team gebracht haben, kommen beim ruckelig gestarteten RB Leipzig zur absoluten Unzeit.
„Für uns ist die Sache abgehakt“, stellte der 60-jährige Rangnick nach dem 1:1 bei Pokalsieger Eintracht Frankfurt fest. Doch der Trainer und Sportdirektor in Personalunion musste schnell einsehen: Erledigt ist das Thema Augustin und Mukiele noch lange nicht.
Denn gerade Rangnick selbst holte noch einmal weit aus und legte nach seiner Brandrede vom Freitag nach: „Ich habe gesagt, dass es pervers ist, wenn man bedenkt, dass wir durch halb Europa geflogen sind und sechs Spiele schon in der Vorbereitung gespielt haben und dann Spieler die Vorbereitung auf ein Spiel nicht ernst nehmen, dann ist die Gesamtsituation pervers.“
Für die Dinge, die passiert seien, brauche es einen „24-StundenRundumbetreuer“. Seit gestern absolviert das Daddel-Duo, das vorm 2:3 gegen Salzburg zulange auf dem Handy gespielt hatte, zwar wieder das ganz normale Training beim Europa-League-Teilnehmer, der Weg zurück in die Mitte der Mannschaft scheint aber noch ein längerer zu sein. „Die werden auch vom Rest der Mannschaft einiges zu hören bekommen haben“, ahnt Rangnick.
Seine Profis verteidigten die Maßnahme des Trainers. „Wir haben klare Regeln in der Gruppe“, erklärte Kapitän Willi Orban, der nach dem Salzburg-Kick als einer von sieben Profis wieder in die Startelf rückte. „Genau richtig und konsequent“sei die Entscheidung Rangnicks gewesen.