Nach 80. Sieg Die Tränen des Tigers
ATLANTA - Triumphator Tiger Woods kämpfte - und verlor irgendwann doch. Unaufhaltsam schossen ihm die Tränen in die Augen, der Golf-Superstar war überwältigt von diesem total verrückten
Potpourri aus Emotionen.
Die jahrelange Leidenszeit, die hinter ihm lag. Die Krönung des Comebacks, die unmittelbar bevorstand. Und die Zehntausenden Fans, die seinetwegen ausflippten. „Ich kann einfach nicht glauben“, sagte Woods später mit stockender
Golf
Stimme, „dass ich das wirklich zustande gebracht habe“.
Aber er tat es, sein 80. Sieg auf der PGA-Tour wurde tatsächlich Realität. 1876 Tage hatte er auf diesen Moment warten müssen, in dieser endlosen Zeit vier Rückenoperationen über sich ergehen und einige private Eskapaden bewältigen müssen. „Ich wusste nicht, ob das jemals wieder geschehen würde“, stammelte Woods.
Auf den ersten Blick wirkte es in der Tat ein wenig ungewohnt, als der 42-Jährige in Atlanta bei der Tour Championship die früher so bekannten Abläufe abspulte. Den Ball hinlegen, das Loch anvisieren, den letzten Putt des Turniers spielen, sich feiern lassen. Letzteres tat Woods diesmal mit ausgestreckten Armen und erleichterter Miene.
„Hinter mir liegen keine ganz einfachen Jahre. Ich habe mich zurückgekämpft, hätte das allerdings ohne die Unterstützung meiner Leute nicht geschafft“, sagte Woods. Und wieder schimmerten seine Augen feucht. Vor allem, als er seinen Caddie Joa LaCava erblickte. Der hatte dem 14-maligen Major-Sieger aus Kalifornien nämlich trotz der sehr ungewissen Zukunft die Treue gehalten.
Tennis
In einer dramatischen Partie besiegte der Weltranglisten-Fünfte den Südafrikaner Anderson in Chicago mit 6:7 (3:7), 7:5, 10:7 und bescherte seiner Mannschaft damit den entscheidenden Punkt zum 13:8 für den Team-Erfolg gegen eine Welt-Auswahl. US-Open- und Wimbledon-Sieger Novak Djokovic musste anschließend nur noch mitfeiern: Weil Zverev die maximale Anzahl an Punkten für den Gesamtsieg erreicht hatte, fand das Abschlussmatch des Serben gegen den Australier Nick Kyrgios nicht mehr statt.
Zuvor hatte der 20-malige Grand-Slam-Sieger Federer mit dem 6:7 (5:7), 7:6 (8:6), 10:7 gegen den US-Aufschlagriesen John Isner die Vorlage für den Titelgewinn gegeben.