Erdogan will Neustart mit Deutschland
Heftige Kritik an umstrittenem Staatsbesuch
Es ist der heikelste Staatsbesuch seit Langem. Dabei kommt Türken-Präsident Recep Tayyip Erdogan (64) offenbar in versöhnlicher Absicht: Er plädiert für einen „Neustart“der Beziehungen zu Deutschland.
Bis morgen wird der Staats-Chef hier sein. Heute beginnt der offizielle Teil seiner Visite: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (62) empfängt Erdogan mit militärischen Ehren. Später gibt es ein Mittagessen mit Kanzlerin Angela Merkel (64, CDU) und abends ein Staatsbankett im Schloss Bellevue.
In einem „FAZ“-Gastbeitrag wirbt Erdogan vorab für einen Neuanfang des politisch angespannten Verhältnisses beider Länder auf Augenhöhe: „Wir sind verpflichtet, unsere Beziehungen auf Basis beiderseitiger Interessen und fern von irrationalen Befürchtungen vernunftorientiert fortzuführen.“
In der Hauptstadt sind zahlreiche Demos angekündigt, die sich vor allem gegen die Inhaftierung von Journalisten und Regimegegnern in der Türkei wenden. Gestern traf Erdogan Berater und Vertreter türkischer Organisationen. Die Gespräche fanden in der türkischen Botschaft und im weiträumig abgesperrten Hotel Adlon statt. Am Samstag wird Erdogan in Köln eine Moschee eröffnen.
Im Bundestag gab es fraktionsübergreifend scharfe Kritik am Kurs des AKP-Politikers aus Ankara. FDP-Frakti-