Tieg verdammt?
CHEMNITZ - Fragen zum Vortag wollte CFC-Trainer David Bergner gestern nicht beantworten. Auf der fast sechsstündigen Gläubigerversammlung hatte der Fußball-Lehrer gesprochen.
Bergner erläuterte am Mittwoch im Amtsgerichtssaal ausführlich die erfreuliche sportliche Situation. Abschließend stellte er klar: Entscheiden sich die anwesenden Gläubiger gegen Insolvenzverwalter Klaus Siemon und damit gegen die Ausgliederung der Männermannschaft, tritt das Trainerteam zurück.
Bergner und „Co“Sreto Ristic standen gestern Vormittag wie gewohnt auf dem Trainingsplatz, um das Team auf das Heimspiel gegen Lok Leipzig vorzubereiten. „Wir hatten in Bautzen Probleme, gegen einen tief stehenden, aggressiv verteidigenden Gegner Lösungen zu finden. Das wollen wir am Sonnabend besser machen“, meinte Bergner.
So ganz ohne das Thema Gläubigerversammlung ging das Pressegespräch dann doch nicht über die Bühne. Hofft Bergner, dass nach turbulenten Wochen endlich Ruhe einkehrt im Verein? „Im sportlichen Bereich ist Ruhe. Was in den anderen Gremien passiert, kann ich nicht beeinflussen“, erklärte der Coach. Sind die Himmelblauen nach der Weichenstellung Richtung Ausgliederung zum Aufstieg verdammt? „Wir werden unsere Ziele nicht verändern. Damit sind wir bis jetzt gut gefahren. Und das werden wir so beibehalten“, sagte Bergner und ergänzte: „Wir wollen jede Woche das Maximale herausholen.“
Was am Mittwoch im Amtsgericht außerdem verkündet wurde: Im aktuellen Etat (1,85 Millionen Euro fürs Profiteam) klafft eine Lücke im mittleren sechsstelligen Bereich. Der Verdienst der Spieler liegt bei durchschnittlich 3300 Euro. Zudem gaben die Gläubiger Insolvenzverwalter Siemon grünes Licht für die Finanzierung des Mannschaftsbusses. Kaufpreis: 170 000 Euro.
Olaf Morgenstern