„Ein riesengroßes Fest feiern“
Die Türkei mit 12:4 Stimmen geschlagen! Deutschland richtet die EM 2024 aus
NYON - Den Weg zum EM-Bankett im luxuriösen Jiva Hill Resort schwebte die deutsche Delegation um DFB-Präsident Reinhard Grindel und Philipp Lahm förmlich. Der deutliche Zuschlag für die EM 2024 befreite den Deutschen Fußball-Bund von der tonnenschweren Last der vergangenen Monate. Am Ufer des Genfer Sees träumte der Verband schon von einem „Sommermärchen 2.0“.
„Ich bin sehr stolz. Es war eine unglaubliche Spannung“, sagte DFB-Ehrenspielführer Lahm, der nun vom EM-Botschafter zum Turnierdirektor aufsteigen wird: „Man weiß nie, was passiert. Wir haben uns viel vorgenommen. Wir wollen gemeinsam ein riesengroßes Fest mit ganz Europa feiern.“
Um 15.21 Uhr hatte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin die Entscheidung verkündet. Der DFB gewann die Wahl mit 12:4 Stimmen bei einer Enthaltung gegen die Türkei, die auch im vierten Anlauf scheiterte. Im Auditorium der schicken UEFA-Zentrale fiel Grindel erst Lahm und dann den weiteren 19 Mitgliedern der DFB-Delegation in die Arme. „Ich bedanke mich für das unglaubliche Vertrauen. Ich weiß, was dieses Turnier für die UEFA bedeutet. Ich spüre Verantwortung“, sagte Grindel, der in den vergangenen Wochen immer wieder angezählt worden war: „Wir werden alles dafür tun, den Erwartungen gerecht zu werden.“
Der DFB wird zum zweiten Mal nach der Endrunde 1988 das Europa-Turnier ausrichten - 18 Jahre nach dem Sommermärchen der WM 2006. „So ein Turnier ist außergewöhnlich für ein Land“, sagte Bundestrainer Joachim Löw, der allen Nachfragen, ob er selbst in sechs Jahren noch im Amt sein wolle, auswich.
Gespielt werden wird in Berlin, München, Düsseldorf, Stuttgart, Köln, Hamburg, Leipzig, Dortmund, Gelsenkirchen und Frankfurt/Main. Der DFB rechnet damit, dass insgesamt 2,78 Millionen Zuschauer zu den 51 Spielen in den Stadien kommen können. Wo Eröffnungsspiel und Finale steigen, wird noch festgelegt.