Enochs vermisst die Geilheit
ZWICKAU – Chancen für zwei Spiele, aber nur Tore für eine 2:3-Niederlage. Die Defensive des FSV Zwickau gab gegen den VfR Aalen kein Ruhmesblatt ab – die Offensive erst recht nicht!
In der gefährlichen Zone ließen die Westsachsen die nötige Zielstrebigkeit vermissen. Statt im Strafraum oder an der Sechzehn schnörkellos den Abschluss zu suchen, wurde versucht, sich den Ball zurechtzulegen. Eine negative Angewohnheit, die seit dem ersten Spieltag mehr und mehr auffällt und Coach Joe Enochs umtreibt: „Da müssen wir etwas einfacher spielen. Bei manchen Spielern liegt es noch an der Umstellung von der Regionalliga zur dritten Liga.“Ein Gegenbeispiel gab Davy Frick, der (inklusive Jena) be- reits seine vierte Drittligasspielzeit erlebt und kurz nach seiner Einwechslung den Ball in der Box ansackte und humorlos zum 2:3 einschweißte. „Er hat genau die Aufgaben erfüllt, die wir von ihm erwartet haben und einfach die Geilheit gezeigt, ein Tor schießen zu wollen“, lobt Enochs. Genau so einen Auftritt wünscht er sich vom gesamten Kollektiv. Seine Elf wird deswegen wohl künftig bei Bundesligist Borussia Dortmund in die Schule gehen! „Habt ihr den Auftritt von Paco Alcacer gegen Leverkusen gesehen, wie er den Ball nach außen spielt und dann selber zur Abnahme reinsprintet? Das kannst du nicht verteidigen! So müssen wir herangehen. Da läufst du im Spiel vielleicht 15-mal umsonst, aber die zwei Mal, wo es funktioniert, lohnen sich“, gibt Enochs die Marschroute vor. Michael Thiele