Chemnitzer Morgenpost

Rechter Terror in Sachsen

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DRESDEN - Immer wieder hebt die Polizei gewalttäti­ge Gruppen im Freistaat aus. Ein kurzer, unvollstän­diger Überblick.

1997 gründeten sich im Großraum Pirna die „Skinheads Sächsische Schweiz“(SSS). Mit über 100 Mitglieder­n galten sie als die bis dahin größte Neonazi-Kameradsch­aft der Republik. 2001 wurden sie durch das Innenminis­terium verboten. Bei Razzien tauchten Waffen und Sprengstof­f auf. Das Gericht stufte die Gruppe als kriminelle Vereinigun­g ein. Es gab mehrere Versuche, diese trotzdem fortzuführ­en.

Im März 2006 gründeten Neonazis in der Region Mittweida den „Sturm 34“. Ziel der Gruppierun­g war es, mit Gewalt gegen vermeintli­che Linke und Ausländer vorzugehen. Die Gruppe schaffte es auf 175 Mitglieder. Der Rädelsführ­er Tom W. (30) soll sich auch an der „Revolution Chemnitz“beteiligt haben.

Das NSU-Trio Uwe Mundlos (†38), Uwe Böhnhardt (†34) und Beate Zschäpe (43) stammte zwar aus Thüringen, flüchtete aber 1998 erst nach Chemnitz, dann nach Zwickau. Zehn Todesopfer und mehrere Banküberfä­lle haben die Rechtsterr­oristen auf ihrem Konto. Die Gruppe enttarnte sich mit Bekennervi­deos selbst.

2015 entwickelt­e sich aus den fremdenfei­ndlichen Protesten gegen ein Asylheim die terroristi­sche „Gruppe Freital“. Im März wurden sieben Männer und eine Frau wegen fünf Sprengstof­fanschläge­n zu Haftstrafe­n verurteilt, gegen weitere mutmaßlich­e Mitglieder laufen Verfahren. eho

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Die Polizei führte die mutmaßlich­en Rechtsterr­oristen bei der Bundesanwa­ltschaft in Karlsruhe vor. Die Tatverdäch­tigen sollen die Terrorzell­e „Revolution Chemnitz gegründet haben.

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