Fitness-Model kauft heimlich mit Kreditkarte seines Chefs ein
DRESDEN - Jung, sportlich und wohlhabend - eigentlich hat es Fitness-Model Mandy B. (34, Name geändert) gar nicht nötig, sich durch Betrügereien zu bereichern. Weil sie das trotzdem immer wieder tat, wäre sie gestern fast im Knast gelandet.
Als Bodybuilderin in der Bikini-Klasse schaffte es Mandy zu deutschlandweiter Bekanntheit in der Fitness-Szene, hatte einen eigenen Sponsor und gab Nachwuchstalenten Ernährungstipps. Auch sonst war sie äußerst erfolgreich: Nach ihrer Ausbildung zur Rettungsassistentin stieg Mandy als Außendienstlerin in die Pharmaindustrie ein, verdient dort bis heute jährlich bis zu 90 000 Euro.
Trotzdem stellte sie bei eBay-Kleinanzeigen eine Tasche für 130 Euro zum Verkauf, nahm das Geld, lieferte aber nie. Da damals der Richter nicht wusste, dass Mandy so gut verdiente, verurteilte er sie zu gerade einmal 300 Euro Strafe. Also so viel, wie sonst Hartz-IV-Empfänger blechen müssen. Doch dreisterweise zahlte sie noch nicht einmal die milde Geldbuße und wurde so gestern im Gericht festgenommen, um die verbliebenen 25 Tage abzusitzen.
Derweil muss sich Mandy schon wieder wegen neuer Betrügereien verantworten: Mit der Kreditkarte ihres Ex-Arbeitgebers kaufte sie sich etwa „Valentino“-Ballerinas für 689 Euro, ließ sich Pizza für 17,44 Euro kommen und deckte sich mit Kosmetik für 103,39 Euro ein. „Das ist alles richtig“, sagte die alleinerziehende Mutter vor Gericht. „Ich habe mit dem iPhone aus Versehen die Daten meines Arbeitgebers genutzt und es dann verdrängt.“
Der Richter nahm ihr diese Entschuldigung nicht ab, verurteilte sie zu 4 800 Euro Strafe. Und es gab Gnade für Mandy: Zahlt sie bis heute Abend die alte Strafe, bleibt sie frei.