Chemnitzer Morgenpost

Fitness-Model kauft heimlich mit Kreditkart­e seines Chefs ein

- Von Eric Hofmann

DRESDEN - Jung, sportlich und wohlhabend - eigentlich hat es Fitness-Model Mandy B. (34, Name geändert) gar nicht nötig, sich durch Betrügerei­en zu bereichern. Weil sie das trotzdem immer wieder tat, wäre sie gestern fast im Knast gelandet.

Als Bodybuilde­rin in der Bikini-Klasse schaffte es Mandy zu deutschlan­dweiter Bekannthei­t in der Fitness-Szene, hatte einen eigenen Sponsor und gab Nachwuchst­alenten Ernährungs­tipps. Auch sonst war sie äußerst erfolgreic­h: Nach ihrer Ausbildung zur Rettungsas­sistentin stieg Mandy als Außendiens­tlerin in die Pharmaindu­strie ein, verdient dort bis heute jährlich bis zu 90 000 Euro.

Trotzdem stellte sie bei eBay-Kleinanzei­gen eine Tasche für 130 Euro zum Verkauf, nahm das Geld, lieferte aber nie. Da damals der Richter nicht wusste, dass Mandy so gut verdiente, verurteilt­e er sie zu gerade einmal 300 Euro Strafe. Also so viel, wie sonst Hartz-IV-Empfänger blechen müssen. Doch dreisterwe­ise zahlte sie noch nicht einmal die milde Geldbuße und wurde so gestern im Gericht festgenomm­en, um die verblieben­en 25 Tage abzusitzen.

Derweil muss sich Mandy schon wieder wegen neuer Betrügerei­en verantwort­en: Mit der Kreditkart­e ihres Ex-Arbeitgebe­rs kaufte sie sich etwa „Valentino“-Ballerinas für 689 Euro, ließ sich Pizza für 17,44 Euro kommen und deckte sich mit Kosmetik für 103,39 Euro ein. „Das ist alles richtig“, sagte die alleinerzi­ehende Mutter vor Gericht. „Ich habe mit dem iPhone aus Versehen die Daten meines Arbeitgebe­rs genutzt und es dann verdrängt.“

Der Richter nahm ihr diese Entschuldi­gung nicht ab, verurteilt­e sie zu 4 800 Euro Strafe. Und es gab Gnade für Mandy: Zahlt sie bis heute Abend die alte Strafe, bleibt sie frei.

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Mandy B. wurde als Bodybuilde­rinin der BikiniKlas­se bekannt.

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