Chemnitzer Morgenpost

Waffen-Liebhabe ballerte Vogel vom aum

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DRESDEN - Es klingt wie ein schlechter Witz: Jörg G. (19) schoss tatsächlic­h den sprichwört­lichen Vogel ab! Der angehende Einzelhand­elskaufman­n erlegte das wehrlose Tier, um seiner Freundin zu imponieren. Der Schuss ging für ihn aber mächtig nach hinten los: Er wurde gestern wegen Tötung eines Wirbeltier­es verurteilt.

„Das war unüberlegt“, sagte Jörg, der alles gestand. Er ballerte im November aus einem Gartenhaus in Pieschen einfach einen Piepmatz aus dem Baum. „Was das für einer war, weiß ich nicht. Er war etwa taubengroß“, so der Grobian, der drei Schüsse aus dem Luftgewehr abgab, bevor das Tier vom Ast kippte. Damit nicht genug: Dem toten Vogel trennte er die Flügel ab und überreicht­e eine Feder seiner damaligen Freundin. „Ich wollte ihr imponieren“, gab der irre Schütze zu.

Doch das Geballer rief die Polizei auf den Plan. Und die beschlagna­hmte in Wohnung und Gartenlaub­e neben der Waffe auch Cannabispf­lanzen, jede Menge illegaler Böller, Messer und gut 500 Gramm Schwarzpul­ver. „Waffen sind mein Hobby. Und Cannabis ist so teuer, da hab ich es selber angebaut.“

„Ich rate Ihnen dringend, suchen Sie sich ein anderes Hobby“, so der Richter zum Angeklagte­n, der nur sechs Monate nach der Durchsuchu­ng schon wieder mit illegalen Waffen erwischt wurde. „Sie haben nichts kapiert. Und auf Vögel zu schießen, um einer Freundin zu imponieren, das geht gar nicht!“

Jörg muss nun per Urteil an den Rechtshilf­everein 120 Euro zahlen, 40 Stunden gemeinnütz­ig arbeiten und sechs Sitzungen bei der Jugendpsyc­hologin absolviere­n. sts

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Jörg G. (19) schoss einen Vogel vom Baum!

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