Chemnitzer Morgenpost

So grausam musste Christian sterben

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GÖRLITZ - Schon die Bibel beschrieb einen Brudermord. Kain erschlug aus Wut seinen Bruder Abel. Im Landgerich­t Görlitz muss sich seit Donnerstag Clemens E. (28) verantwort­en. Er soll aus Wut im Januar seinen Bruder Christian (37) getötet haben. Mit auf der Anklageban­k hockt ein gemeinsame­r Kumpel: Christian G. (39), ein Ex-Sozialassi­stent, soll mitgemacht haben.

Alle drei kannten sich, waren Black-Metal-Fans. Eine Musikricht­ung, die nicht selten mit Satanismus in Verbindung gebracht wird. Doch offenbar war Clemens selbst nicht so hart im Nehmen: „Angeblich hat Christian seinen Bruder Clemens bei dessen Freundin schlechtge­macht“, so die erschütter­te Mutter von Täter und Opfer. „Daraufhin hat die Freundin Clemens verlassen. Da war er wohl sauer“, so die verzweifel­te Frau, die sich im Saal die grausige Anklage anhörte.

Demnach stürmten die Männer mit den Worten: „Wir machen Dich kalt. Da weißt Du, was Black Metal ist!“, in die Wohnung des Opfers in der Rauschwald­er Straße. Clemens war dazu martialisc­h wie Schock-Rocker (Corpspaint) geschminkt. Christian G. soll den Mann mit Fäusten traktiert, mit dem Knie am Hals die Luft abgedrückt, gar ein Messer benutzt haben. Clemens überreicht­e dem Mittäter einen Strick mit Henkerskno­ten, der dem Opfer um den Hals gelegt und zugezogen wurde.

„Ihr seid Mörder! Ihr habt meinen Bruder getötet!“, schrie daraufhin eine der Schwestern von Clemens und lief aus dem Saal. Clemens schwieg zur Tat. Christian G. erklärte, er könne sich nur erinnern, dass in jener Nacht kräftig gefeiert wurde. Das Urteil soll noch im Oktober fallen. sts/OL

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Angeklagt wegen gemeinscha­ftlichen Totschlags: Clemens E. (28, r.) und Kumpel Christian G. (39).
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Christian K. (†37) wurde laut Anklage von seinem eigenen Bruder getötet.
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In diesem Görlitzer Haus in der Rauschwald­er Straße geschah die Tat.
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