„Straßenfußballer machen Spaß“
DORTMUND - Erfrischend jung, erstaunlich abgeklärt - in Dortmund reifen Träume von einer erfolgreichen Zukunft. Wie schon beim Sturm an die Bundesliga-Spitze mit furiosen Auftritten gegen Nürnberg (7:0) und in Leverkusen (4:2) setzte das Team von Trainer Lucien Favre auch in der Champions League ein Ausrufezeichen.
Mit einer Mischung aus taktischer Disziplin, Unbekümmertheit und Geduld rang der BVB beim 3:0 (0:0) über Monaco einen zunächst gleichwertigen Gegner nieder. Dennoch vermied Sportdirektor Michael Zorc forsche Kampfansagen: „Wir sind noch immer in der Findungsphase.“
Trainer Lucien Favre ist es aber gelungen, aus einer in Einzelgruppen zerfallenen Mannschaft eine Einheit zu formen. Zudem verfügt sein Team über zahlreiche Hochbegabte, die als Versprechen für die Zukunft gelten. Auch im kniffligen Duell mit Monaco profitierte der BVB von der Frechheit seiner Talente. Der in seiner englischen Heimat bereits als „Wonderkid“bezeichnete Jadon Sancho bereitete den Führungstreffer des Dänen Jacob Bruun Larsen (51.) mustergültig vor. Kapitän Marco Reus kommentierte die märchenhafte Erfolgsstory der beiden Youngster in den vergangenen Wochen: „Wenn du solche Straßenfußballer wie Jadon und Jacob hast, macht es echt Spaß.“Zorc stellte aber klar: „Wir brauchen die Jugendstory nicht zu sehr fokussieren und haben mit Witsel, Delaney und Reus auch erfahrene Spieler dabei. Diese Mischung macht es. Die jungen Profis können viel von Reus lernen, er ist ein Vorbild. Es zeigt sich, dass es die richtige Entscheidung war, ihn zum BVB-Kapitän zu benennen.“
Schon im morgigen Bundesliga-Heimspiel (15.30 Uhr) gegen den FC Augsburg ist die Mannschaft laut Zorc erneut gefordert: „Die Augsburger sind unbequem zu spielen. Sie haben nicht zufällig 1:1 in München gespielt.“