Anders als die anderen
Dass die Motorradwelt ein Einzylinder-Bike für immerhin 10 000 Euro braucht, hat keiner behauptet. Die Husqvarna Vitpilen 701 beantwortet die Frage nach dem Warum.
Als Antrieb nutzt die KTM-Tochter den Motor, den auch die 690 Duke antreibt und der nunmehr stramme 75 PS leistet - mehr als beachtlich für einen 700er mit nur einem Zylinder. Dieser brennt ab 4000 Touren ein wahres Feuerwerk ab, das dank des geringen Gewichts von nur 166 Kilogramm in ausgezeichnete Beschleunigung umgesetzt wird. Ebenfalls überarbeitet hat man das Getriebe, um es für die Ausrüstung mit einem Quickshifter tauglich zu machen. Der Zweiwege-Schaltassistent funktioniert gut, sofern die Motordrehzahl beim Gangwechsel hoch genug ist.
Ein hervorstechendes Merkmal des „weißen Pfeils“das heißt Vitpilen übersetzt ist seine Handlichkeit. Allerdings nur für Könner; dann aber ist der Spaß auf kurvenreichen Strecken freilich ein großer. Der Verbrauch mit vier Litern erscheint angesichts der Fahrdynamik günstig. Auch sollte eine Länge des Fahrers von 1,80 Meter angesichts einer Sitzhöhe von 83 Zentimetern nicht unterschritten werden.
Zum Vitpilen-Typenkern gehört eine ziemlich reduzierte Ausstattung ohne Schnickschnack wie automatische Blinkerrückstellung oder ein übersichtliches Vollfarb-TFT-Display. So richtig Punkte macht die Husqvarna Vitpilen aber vor allem mit ihrem Design und ihrem Finish: Das hoch in der Luft schwebende Heck mit dem ausdrucksstarken LED-Rücklicht, die fließend gestaltete Tank-Sitzbank-Kombination und der nicht minder ausdrucksstarke LED-Rundscheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht sind fraglos enorme Hingucker, sei es an der Tankstelle, der roten Ampel oder im Straßencafé.
Reduzierte Ausstattung ohne Schnickschnack