Rathaus startet Spielplatz-Offensive
Chemnitz startet eine Spielplatz-Offensive. Aber: mit kleinen Schönheitsfehlern. Die Zeiten des Abrisses sind zwar vorbei, trotzdem gibt es für einige Gammel-Spielplätze noch immer keine Lösung.
Mehr Kinder. Mehr Spielplätze - das Rathaus hat begriffen. Der vor Jahren geplante Spielplatz-Abriss ist gestoppt. 22 Spielplätze sollen wiederbelebt oder neu errichtet werden. Dafür gibt es eine halbe Million Euro pro Jahr.
Für Sabine Pester (33, Linke) setzt Chemnitz ein deutliches Zeichen für Familienfreundlichkeit. „Aber auch
Stadtteile wie Rottluff oder Harthau, die bisher noch keinen kommunalen Spielplatz haben, werden für Familien wieder attraktiv.“
Doch der Jubel ist getrübt. In der Kita an der Lutherstraße bremst ein Zaun seit Monaten den Spieldrang der Knirpse. Klettergerüst und Sandkasten sind dicht. Ein Unding für Stadtrat Gordon Tillmann (46, FDP): „Es ist wie mit dem Kind in den Süßwarenladen zu gehen, nur um stundenlang ins Regal zu schauen, ohne dass es sich was nehmen darf.“
Eigentlich sollte das Gerät 2018 repariert werden, hieß es im Juni auf Anfrage von Alexander Dierks (31, CDU). Wird aber nicht. Geld ist nicht in Sicht: „Die Baumaßnahme umfasst eine finanzielle Größenordnung von insgesamt 300 000 Euro“, so Bürgermeister Miko Runkel (57, parteilos) auf eine CDU/ FDP-Anfrage. Der Haken: Die Summe sei „aktuell weder in der Finanzplanung des Haushaltsplanes 2017/2018 noch im Planentwurf zum Haushalt 2019/2020 enthalten“.