Was macht Ihr da?
Komm, wir gehen zum Club.“Dieser Satz hat sich in mein Gedächtnis eingemeißelt. Im April 1996 habe ich ihn das erste Mal gehört. Damals ging es ins Sportforum zum Zweitligaspiel gegen Carl Zeiss Jena. Torsten Gütschow erzielte einen Hattrick und der CFC gewann 3:0. Später liefen wir zur Gellertstraße, auf die „Fischerwiese“. L ang, lang ist’s her. Jetzt kämpft der Verein in der Regionalliga um die Rückkehr ins Profigeschäft und um seine Reputation. Die hat im Zuge der fremdenfeindlichen Übergriffe nach dem Tod von Daniel H., an der sich ehemalige CFC-Fan-Gruppierungen beteiligten, gelitten. D eswegen soll ein „Bollwerk gegen rechts“aufgebaut und mit Steuergeld alimentiert werden. Da braucht es auch einen zeitgemäßeren Namen als „Stadion Chemnitz“. Das „Stadion der Weltjugend“hatten wir dereinst in Berlin. Ein „Stadion der Freundschaft“würde nur Verwirrung stiften und Fußballfans schlimmstenfalls nach Cottbus umleiten. Deswegen soll es die „Arena für Weltoffenheit, Toleranz und Fairness“werden. I m allgemeinen Volksmund, der, siehe Flughafen BER, gerne abkürzt, spielt der CFC bald in der „WTF“-Arena. Das würde sogar ziemlich gut passen, denn „WTF“steht im Englischen für „What the fuck“- „Was zum Teufel“. Genau das denkt sich der CFC-Fan, wenn er dieser Tage die Blicke vom Rasen abwendet. Der Pleitegeier zieht seit Monaten seine Kreise, der Etat für die laufende Saison ist unterdeckt, und CFC-Insolvenzverwalter Klaus Siemon driftet in Sphären ab, die mit Vereinsrettung wenig am Hut haben.