Ein Fußmarsch für denFrieden ... nur Trump und Putin fahren vor
Zeremonie nicht sein können: Genau 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (40) gestern zur großen Gedenkfeier nach Paris geladen. Ohne große Militärparade, dafür mit einem Fußmarsch des Friedens machten sich alle mächtigen Staats- und Regierungs-Chefs gemeinsam auf den Weg zum Triumphbogen - trotz Regens! Ein historischer Akt der Versöhnung. Nur zwei fehlten! Trump (72) und Kremlchef Wladimir Putin (66) zogen es vor, nicht Seite an Seite mit Macron und Kanzlerin Angela Merkel (64) über den Champs Élysée zu laufen. Trump und Putin kamen allerdings getrennt voneinander - in ihren schwarzen Limousinen und ließen alle warten.
Immerhin: Auf der Tribüne herrschte dann bei allen Teilnehmern ergriffene Stimmung. Zu Beginn der Zeremonie läuteten ab 11 Uhr die Glocken von Notre Dame und allen anderen Kirchen in ganz Frankreich – wie schon am 11. November 1918, als damit der Waffenstillstand verkündet wurde.
In seinem flammenden Appell gedachte Macron den Millionen Opfern des Krieges und beschwor die Einigkeit Europas, den Frieden zwischen den Völkern - und auf der ganzen Welt. Außerdem warnte er eindringlich vor Nationalismus und Populismus. „Die alten Dämonen steigen wieder auf (...) Wenn man sagt ‚unsere Interessen zuerst, was auch immer mit den Anderen passiert‘, radiert man das Kostbarste aus, das eine Nation haben kann: ihre moralischen Werte“, redete Macron seinen Gästen ins Gewissen. Und vor allem der US-Präsident hörte mit versteinerter Miene zu.
Nach dem Ende der ergreifenden Gedenkfeier ging es für die rund 70 Staatsund Regierungs-Chefs zurück zum Élysée-Palast zum gemeinsamen Lunch. Beim anschließenden internationalen Friedensforum, bei dem Kanzlerin Merkel die Eröffnungsrede hielt, war Trump bereits nicht mehr dabei. Aber Putin kam. Das neue, von Macron initiierte Forum, das künftig jährlich stattfindet, soll eine Gesprächsplattform für zahlreiche Konfliktparteien bieten.