FSV bleibt das „Kopf
ZWICKAU - Es war die Schlüsselszene am Freitagabend: Würzburgs Simon Skarlatidis vertändelte am Mittelkreis den Ball an Julius Reinhardt. Ein kurzer Blick nach vorne verriet dem Zwickauer, dass Keeper Leon Bätge zu weit vor dem eigenen Tor stand und ihn damit förmlich zum 1:0 einlud. Der Rest ist Geschichte.
„Ich habe hoch geschaut, gesehen, dass der Torwart zu weit vor dem Tor stand und da habe ich mir gesagt, du probierst es halt. Danach war der Ball gefühlt eine halbe Stunde in der Luft“, beschreibt Reinhardt seinen Führungstreffer. Schon in der Vorwoche hatte der zweitligaerfahrene Ex-Chemnitzer aus der Distanz getroffen.
„Ich habe es schon vorher in der Saison probiert. Jetzt hat es halt gepasst“, betont Reinhardt. Just in diesem Moment kam Ronny König in die Presse-Zone. „Das übt Julius immer im Training. Das war kein Sonntagsschuss“, frotzelte der 35-jährige Angreifer, der letztes Jahr beim 1:1 das bis dato einzige Zwickauer Tor in Würzburg erzielte.
Der Flutlicht-Sieg war jedoch nicht nur das Ergebnis von Präzision im Abschluss, sondern auch von Galligkeit im Spiel gegen den Ball. „Die Tore werden wir nicht jede Woche so erzielen. Was erwartet werden kann, ist das leidenschaftliche Verteidigen“, meint Reinhardt und König ergänzt: „Wenn wir das 2:1 bekommen hätten, wäre das Kopfkino wieder losgegangen. So gab es kein Gegentor und wir konnten das 2:0 souverän herunterspielen. Vor der Winterpause warten jetzt noch zwei wichtige Heimspiele und die müssen wir gewinnen.“
Damit spricht König die Duelle mit Meppen (24.11.) und Großaspach (10.12.) an. Beide Teams rangieren im unteren Tabellendrittel, sind aber, siehe Jena, Aalen oder Cottbus nicht zu unterschätzen. „Wie Ronny schon gesagt hat, richtet sich unser Blick nach vorn und da warten schwere Aufgaben“, unterstreicht Reinhardt. Michael Thiele