„Der beste Reus,
DORTMUND - Der als eher wortkarg bekannte Lucien Favre war diesmal geradezu in Plauderlaune. So redselig wie nach dem 3:2 im epischen Gipfel gegen den FC Bayern hat man den Trainer seit dem Amtsantritt in Dortmund im Sommer noch nicht erlebt.
Anders als bei seinem 61. Geburtstag in der vergangenen Woche, den er nach eigenem Bekunden mit „Wasser ohne Gas“feierte, wollte er diesen Abend nicht asketisch ausklingen lassen: „Heute werde ich ein Glas Rotwein trinken“, verriet der Schweizer mit seligem Lächeln.
Der Faszination einer magischen Partie konnte sich auch ein kühler Analytiker wie Favre nicht entziehen. „Es war ein verrücktes Spiel, super Werbung für die Bundesliga“, schwärmte er. Wie schon in den Duellen mit Leipzig (4:1), Leverkusen (4:2) und Augsburg (4:3) sorgte sein Team für ein mitreißendes Spektakel.
Der Nachfolger von Peter Stöger hat den zuletzt schlummernden Fußball-Riesen zu neuem Leben erweckt. Erst zum zweiten Mal in seiner Historie ist der Revierklub nach elf Runden - wie 2002/2003 - noch ungeschlagen. Vor allem die bemerkenswerte Moral macht die Borussia mehr und mehr zu einem Titelfavoriten. Bereits zum vierten Mal in dieser Saison siegte sie nach einem Rückstand. Selbst der dominante Auftritt der Bayern in der ersten Halbzeit mit 6:1-Torschüssen konnte den Tabellenführer nicht schrecken. „In der zweiten Halbzeit haben wir BVB-Fußball gespielt. Das hat richtig Bock gemacht“, sagte der überragende Marco Reus.