Chemnitzer Morgenpost

„Wenn die Spende illegal war, muss Weidel zurücktret­en“

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BERLIN - Das bringt AfD-Frontfrau Alice Weidel (39) in heftige Erklärungs­nöte: Nach Recherchen von WDR, NDR und „Süddeutsch­er Zeitung“bekam ihr damaliger AfD-Kreisverba­nd Bodensee von Juli bis September 2017 - also kurz vor der Bundestags­wahl - satte 130 000 Euro von einer Schweizer Pharmafirm­a überwiesen. Gestückelt in 18 Tranchen von meist 9 000 Schweizer Franken. Verwendung­szweck: „Wahlkampfs­pende Alice Weidel“.

Das Problem: Spenden aus dem Nicht-EU-Ausland anzunehmen, ist deutschen Parteien nicht erlaubt. Sie sind illegal. Zudem müssen Spenden von mehr als 50 000 Euro sofort der Bundestags­verwaltung gemeldet werden. Die Stückelung hatte womöglich das Ziel, diese Regel zu umgehen.

Weidel bestätigte den Eingang des Geldes, von dem sie aber erst im September 2017 erfahren haben will. In dem Zusammenha­ng nannte Weidel das Geld „ungebetene“Spenden, für deren Rückzahlun­g sie sich später ausgesproc­hen habe. Das geschah allerdings erst im April dieses Jahres.

Nicht nur politische Gegner von SPD und Grünen forderten inzwischen ihren Rücktritt: Sollte Weidel davon gewusst haben, trage sie die „Hauptveran­twortung“, sagte auch Baden-Württember­gs AfD-Landes-Chef Ralf Özkara (47). Sei die Spende illegal, erwarte er, dass Weidel „von allen Ämtern und Mandaten zurücktrit­t“.

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AfD-FraktionsC­hefin Alice Weidel (39) gerät in der Affäre um illegale Spenden massivunte­r Druck.

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