Erste Pleite nur ein „Dämpfer“
CHEMNITZ - Auf die Spielanalyse müssen die CFC-Kicker in dieser Woche etwas länger warten. Trainer David Bergner weilt mit Sportvorstand Thomas Sobotzik seit Sonntag in der Türkei.
Zwischen Belek und Side nehmen sie einige Hotels und Sportanlagen genauer unter die Lupe. Mitte Januar will sich der Spitzenreiter hier optimal auf die restlichen Spiele vorbereiten.
„Wir trainieren bis einschließlich Dienstag individuell. Alle Spieler haben Pläne mitbekommen“, sagte Bergner vor dem Abflug. Auch für ihn war es am Sonnabend ein völlig neues Gefühl, als Verlierer das Spiel kommentieren zu müssen. Der Fußball-Lehrer war nach dem 0:1 gegen Viktoria Berlin weit davon entfernt, den Stab über seine Elf zu brechen.
Zwar nannte Bergner die erste Halbzeit „grundlos mutlos. Wir haben in den vergangenen Wochen viele Spiele in den letzten Minuten gewonnen, wo wir über den Willen gekommen sind. Dieses Mal hatten wir im gesamten Spiel nicht die Dominanz.“
Bergner kritisierte, dass „die taktische Vorgabe, mehr in die Breite zu spielen, nicht umgesetzt wurde. Wir haben uns zu wenige Chancen erarbeitet.“Stimmt! Der Ex-Auer Stephan Flauder im Berliner Tor musste selten ernsthaft eingreifen. Sein Gegenüber Jakub Jakubov bekam mehr zu tun und wurde in der Nachspielzeit von Rafael Brand mit einem Flachschuss ins kurze Eck überrascht.
„An so einem Tag muss man vielleicht mal mit einem Punkt zufrieden sein. Aber das zeichnet meine Mannschaft aus, dass sie das nicht ist. Sie wollte gewinnen. Das macht mich wahnsinnig stolz“, betonte Bergner: „Dass man in der 90. Minute diese Situation anders lösen muss und kann, ist klar. Doch es ist nicht einfach, gut zu sein. Wir haben das 15 Spiele lang geschafft. Irgendwann, so ist das im Fußball, verliert man auch mal.“
Der CFC habe gegen beherzt kämpfende und verteidigende Berliner verloren. „Das akzeptieren wir, ziehen unsere Lehren daraus. Wir werden demütig weiterarbeiten. Wir haben einen kleinen Dämp
fer bekommen. Doch von unserer Art, Fußball zu spielen, rücken wir nicht ab“, stellte Bergner klar.
Olaf Morgenstern