Aufstand der Frauen in der CDU
Sachsen: Zu viele Männer an der Macht
Hat die Sachsen-CDU ein Frauenproblem? Bislang wurden fast nur Männer als Direktkandidaten für die Landtagswahl 2019 nominiert. Bei den Frauen in der CDU grummelt es gewaltig!
Schon jetzt sind nur elf der 59 CDU-Abgeordneten im Landtag Frauen. Und der Verlauf der Nominierungen für die Direktkandidaturen deutet darauf hin, dass es kaum besser wird: Bislang wurden 44 Direktkandidaten in den Wahlkreisen gekürt - nur sechs sind Frauen. Jüngstes Beispiel: Alle sieben Wahlkreise in Leipzig haben männliche Kandidaten.
Frauen gab es, sie konnten sich aber nicht durchsetzen. Etwa die Abgeordnete Cornelia Blattner (54): In Nordsachsen setzte sich Polizeipräsident Bernd Merbitz (62) gegen die Wunschkandidatin des scheidenden Abgeordneten Frank Kupfer (56) durch.
Ex-Sozialministerin Christine Clauß (68, CDU) aus Leipzig, die sich für Blattner eingesetzt hatte, ist sauer. Sie spricht mit Blick auf die sachsenweite CDU-Männerriege von einem „fatalen“Signal: „Wer die Frauen ausklammert, wird das vom Wähler zu spüren bekommen.“Auch die Frauen Union Leipzig mit Chefin Luise Frohberg (35) kritisiert: Es sei kritisch, dass für keinen Wahlkreis eine Frau antreten werde. „Der Frauenanteil der CDU-Fraktion liegt derzeit bei unter 20 Prozent. Das muss mehr anstatt weniger werden“, heißt es in einer Erklärung.
CDU-Generalsekretär Alexander Dierks (31) sieht das auch so: „Die geringe Zahl an Frauen unter unseren bisher nominierten Wahlkreiskandidaten stellt uns nicht zufrieden.“Die Sachsen-CDU stehe für Gleichberechtigung. Dierks kündigte an, das Thema im CDU-Landesvorstand zu diskutieren.