Sobotzik nach Hoffmann-Provokation: „Dieses Verhalten erschüttert mich!“
CHEMNITZ - Nun also doch! Der NOFV reagiert auf das unrühmliche Ende des Duells zwischen dem CFC und dem FC Viktoria Berlin (0:1). Nach Abpfiff waren die Spieler beider Teams heftig aneinander geraten.
„Jeder kann anhand der TV-Bilder sehen, was passiert ist. Unsere Ermittlungen laufen“, sagte Reiner Jordan, Sekretär des NOFV-Sportgerichts, gestern der MOPO: „Ob ein Verfahren eröffnet wird und in welchem Umfang, haben wir noch nicht entschieden.“Nach der ersten Saisonniederlage der Chemnitzer schlugen die Emotionen hoch. Auslöser war eine Äußerung von Berlins Innenverteidiger Marcus Hoffmann. Der 31-Jährige stand in der Rückrunde der Abstiegssaison beim CFC unter Vertrag, bestritt auf Grund einer Schulter-Operation aber nur drei Drittligaeinsätze.
Hoffmann bedauerte am Dienstag seine Aktion: „Die kam aus der Emotion heraus, weil im Sommer nicht alles ganz sauber ablief.“Dieser Darstellung widerspricht Sportvorstand Thomas Sobotzik energisch. „Ich bin ehrlich gesagt sehr erschüttert über das unverfrorene Verhalten dieses Spielers. Hoffmann hat nach Schlusspfiff durch Beleidigungen in Richtung unserer Trainer sowie meiner Person die Tumulte ausgelöst. Es ist im Sommer auch nichts unsauber abgelaufen“, betont der 44-Jährige.
Er habe Anfang Juni an den Berater von Hoffmann ein befristetes Vertragsangebot geschickt und sei zu Nachbesserungen nicht bereit gewesen. Sobotzik: „Das hätte weder die Qualität des Spielers noch seine Verletzungshistorie gerechtfertigt.“Er habe nach der Provokation am Sonnabend eher mit einer Entschuldigung von Hoffmann anstatt mit einer Anschuldigung gerechnet.
Dass Hoffmann mit dem CFC über Kreuz liegt, überrascht auch Trainer David Bergner: „Marcus war vom Charakter her eine absolute Granate. Er hat sehr viel für die Mannschaft getan.“
Während der NOFV ermittelt, kommen neue Vorwürfe aus Berlin. Der FCV erklärte, dass auf der Tribüne Mitarbeiter der Geschäftsstelle „massiv beschimpft und körperlich bedroht“worden seien. Sobotzik: „Wir prüfen den Vorfall.“
Olaf Morgenstern