Chemnitzer Morgenpost

Zverev verliert erst die Nerven, dann das Match

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LONDON - Irgendwann konnte Alexander Zverev seinen Ärger nicht mehr verbergen. Als er merkte, dass der Weltrangli­sten-Erste Novak Djokovic eine Nummer zu groß war, wich die Entschloss­enheit dem Frust.

So stark Zverev die Partie beim ATP-Saisonfina­le in London begonnen hatte, so schwach war das Ende. Mit 4:6, 1:6 unterlag er dem favorisier­ten Serben, hat aber trotz der letztlich deutlichen Schlappe noch immer Chancen auf den Einzug in die K.o.-Runde.

„Es war kein atemberaub­endes Tennis von uns beiden“, gab Djokovic nach 1:16 Stunden auf dem Court zu: „Aber ein Sieg ist ein Sieg.“Zverev habe im zweiten Satz viele unnötige Fehler gemacht, sagte der 31-Jährige, „die haben es mir erlaubt, das Match leichter zu gewinnen, als ich es erwartet hatte“.

Tennis

Anders als im Oktober, als Zverev im Halbfinale des Masters in Shanghai von Djokovic eine Lehrstunde erteilt bekam (1:6, 2:6), hielt der 21-Jährige die Partie zunächst offen. Verlassen konnte er sich dabei auf seinen Aufschlag, der mit bis zu 230 km/h in Djokovics Feld einschlug. Nach wenigen Wochen der Zusammenar­beit mit Trainer Ivan Lendl sei der Aufschlag bereits variabler geworden, hatte Zverev in London nach seinem Auftaktsie­g gegen den Kroaten Marin Cilic gesagt. Am Nervenkost­üm muss er dagegen weiter arbeiten. Nachdem er selbst zwei Chancen zum Break vergeben hatte, gab Zverev seinen Aufschlag und damit den ersten Satz mit einem Doppelfehl­er ab.

Der Widerstand war gebrochen, zwar wirkte auch Djokovic anfällig und schlug erstaunlic­h langsam auf, doch Zverev verlor völlig seine Linie. Immer wieder zuckte er mit den Schultern und schimpfte in Richtung seiner Box, in der Lendl gewohnt regungslos den Niedergang beobachtet­e.

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Alexander Zverev sitzt enttäuscht auf der Bank. Der Auftakt war gut, aber der zweite Satz extrem frustriere­nd.
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