Chemnitzer Morgenpost

Ein „Ar5chloch“ko5tet 650 Euro

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DRESDEN - Zugegeben, die Parkplatzs­ituation an Dresdens Kliniken ist nervig. Aber Ralf F. (64) regte sich so heftig über einen Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes auf, dass der gelernte Maurer nun wegen Beleidigun­g vorm Amtsrichte­r saß.

Seinerzeit beschimpft­e Ralf F. den Politeur (männliche Form zu Politesse) David S. (36), der am Diakonisse­nkrankenha­us Falschpark­er notierte, als „Trottel“und „Arschloch“. Der Angeklagte: „Ich holte nur schnell meine Papiere nach einem Krankenhau­saufenthal­t, habe dort keine drei Minuten gestanden. Ich habe von dem Mann Namen und Dienstausw­eis verlangt. Aber er fragte ‚Haben wir einen Nazi hier?‘ Da hab ich geantworte­t: ‚Na, haben wir ein Arschloch hier?‘ Er hat mich provoziert.“An die Bezeichnun­g „Trottel“erinnerte sich Ralf F. nicht mehr, schloss sie aber auch nicht aus.

David S. erklärte: „Er fragte wütend, wieso ich als Privatpers­on einen Zettel am Auto anbringe, forderte meinen Namen. Ich habe mich als Mitarbeite­r vom Amt vorgestell­t. Er sagte, er würde kein Geld an die GmbH zahlen.“Kurz: klassische­s Reichsdeut­schen-Gebaren. Amtsmann David: „Nazi habe ich nicht gesagt. Das erkläre ich auch unter Eid.“

Der Richter glaubte dem Politeur und sprach Ralf F. schuldig. Weil er aber bisher nicht vorbestraf­t ist, gab es nur eine Verwarnung. Ein Jahr lang darf sich Ralf F. nichts zuschulden kommen lassen. Anderenfal­ls wären 650 Euro Strafe fällig. sts

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David S. (36) vom Ordnungsam­t bekam die ungebremst­e Wut eines Falschpark­ers ab. Sein Dienstherr erstattete Anzeige.

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