Transporter kracht in Lkw - 2 Tote
Schon wieder starben zwei Menschen, weil es an Sachsens Autobahnen zu wenige Laster-Stellplätze gibt
Oft ist sie nur ärgerlich, oft auch gefährlich, nun endete sie tödlich. Die Parkplatznot an Sachsens Autobahnen hat zwei Menschen das Leben gekostet.
In der Nacht zu gestern parkte ein Trucker seinen Sattelzug in der A 17Einfahrt zum Rasthof „Heidenholz“. Dort übersah ihn ein KleintransporterFahrer (41) und krachte mit voller Geschwindigkeit in das Heck des Lasters. Er und sein Beifahrer (39) wurden regelrecht zerquetscht, überlebten den Unfall nicht.
Bereits im Juni 2017 hatte in Sachsen ein überfüllter Parkplatz Menschenleben gekostet: Ein OpelFahrer (46) überholte auf der A 4 zwischen Hainichen und Frankenberg einen Laster, zog danach schnell nach rechts auf den Parkplatz „Rossauer Wald“ ein Fehler, denn in der Einfahrt stand ein Truck. Der Opel bretterte hinein drei Insassen starben.
Überfüllte Parkplätze an Autobahnen sind dem Verkehrsministerium nicht unbekannt. 2 500 Stellplätze gibt es derzeit, nötig wären 3 100. Die fehlenden Plätze sollen nachgerüstet werden, für 320 davon an A 17 und A 72 gibt es bereits konkrete Pläne.
Für die beiden Ungarn kommen dieses Vorhaben zu spät: Auch bei ihnen stand ein Trucker in der Einfahrt. Dessen Fahrer hatte die letzte Gelegenheit vor der Grenze genutzt, um sich eine Vignette für die tschechische Autobahn zu kaufen, und keinen Parkplatz gefunden. „Wir ermitteln gegen ihn wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und fahrlässiger Tötung“, sagt Polizeisprecher Thomas Geithner (44). „Das Problem der überfüllten Rastplätze ist uns schon seit Längerem bekannt. Regelmäßig kontrollieren unsere Streifen, ob Laster in den Einfahrten stehen. Oft kann man sie aber nicht wegschicken, weil sie sonst ihre Lenkzeiten überschreiten würden.“Ein lebensgefährlicher Teufelskreis ...