„Ich denke, ich habe meine Sache ordentlich gemacht“
AUE - Kritisch formuliert hat Robert Herrmann in Fürth den ersten Auer Elfmeter seit Dezember 2013 verschossen. Positiv ausgedrückt hat er den Abpraller noch eingeköpft, damit sein erstes Zweitligator erzielt und obendrein noch eine bärenstarke Leistung abgeliefert. Er hat auf seiner linken Mittelfeldseite Maßstäbe gesetzt.
Die Spieler haben noch das 4:0 von Emmanuel Iyoha (85.) gefeiert, da wurde Jan Hochscheidt keine drei Minuten später im Strafraum von Mario Malocha gelegt. Wie selbstverständlich schnappte sich Herrmann die Kugel und schritt zum Punkt. „Abgesprochen war das nicht. Aber ich war als Erster am Ball und dachte, ach komm’, es steht 4:0. Mach’s wie gegen Schalke im Sommer, da habe ich ja auch schon einen Elfer verwandelt. Und dann ist der Ball auch noch im Nachschuss rein. Einfach unglaublich“, strahlte der 25-Jährige. „Es hat an diesem Tag einfach alles gepasst.“
Auch seine Leistung. Erst Stunden vor dem Spiel in Fürth erfuhr Herrmann, dass er für Dennis Kempe in der Startelf stehen würde. Nach Union und Paderborn (je 0:1 auswärts) war es sein dritter Einsatz von Beginn an. Spulte er zuvor recht unscheinbar sein Pensum ab, explodierte Herrmann in Fürth. Er marschierte die linke Seite hoch und runter, ging in jedem Zweikampf, schlug die Ecke zum 1:0 und schoss das fünfte selbst. „Ich denke, ich habe meine Sache ordentlich gemacht“, blieb er nach der Partie bescheiden. Auf die Frage, ob er sich nun endgültig in die Stammelf gespielt habe, antwortete er fast schon widerwillig: „Das kommentiere ich nicht. Ich bin ein Mannschaftsspieler, das habe ich nicht zu entscheiden. Wir werden sehen, was gegen Darmstadt passiert.“
Einen Grund hat Daniel Meyer nicht, Herrmann wieder auf die Bank zu setzen. Der Coach hat schon immer große Stücke auf ihn gehalten. Jetzt sah er sich bestätigt. „Robert hat in seiner Zeit bei den Wolfsburger Amateuren in 69 Spielen 61 Tore vorbereitet. Er ist ein hervorragender Passgeber, das hat er jetzt gezeigt. Und ich glaube, er wird noch besser“, so Meyer.
Thomas Nahrendorf