Witt plaudert aus dem Müller-Nähkästchen!
CHEMNITZ - Katarina Witt (53) ist von Trainerin Jutta Müller zum Weltstar geformt worden. Im Interview plaudert die Berlinerin über ihre gemeinsame Zeit aus dem Nähkästchen ...
Frau Müller hat Sie zu zwei Olympiasiegen geführt. Hat Sie die Zeit mit ihr geprägt?
Witt: „Es war die prägendste in meinem Leben. Sie hat mich als Nachwuchsläuferin entdeckt. Selbst als Kind wusste man: Wenn Frau Müller ein Auge auf eine Kleine geworfen hat, kommt man bei den ganz Großen an.“
Welchen Anteil an Ihrem Erfolg hat sie?
Witt: „Sie ist maßgeblich beteiligt. Ich würde so weit gehen, zu sagen: Ohne sie hätte ich nie diese Karriere erreicht. Zur damaligen Zeit war sie schon die erfolgreichste Trainerin weltweit.“
Sie war auch eine rigorose. Hat sie viel verlangt?
Witt: „Man wusste, sie ist streng, der dauerhafte Erfolg gab ihr recht, und sie ließ nichts durchgehen. Die Zeit mit ihr hat mich für immer gestählt.“
Interview
Abgesehen von ihrer Strenge: Was war ihr Erfolgsgeheimnis?
Witt: „Sie hat Talent erkannt und war selbst getrieben, dass man dies nicht vergeudet. Da war sicherlich ein großer Teil eigener Ehrgeiz bei ihr dabei, aber eben so, dass sie sich verantwortlich fühlte, das Beste gemeinsam mit dem Sportler herauszuholen. Ihr Kopf hat immer gerattert, sie hat eigentlich nur ans Eiskunstlaufen gedacht und nichts dem Zufall überlassen.“Wie ist Ihr Verhältnis heute? Witt: „Ich sehe sie als Teil meiner Familie, weil sie seit meinem neunten Lebensjahr ein Teil meines Lebens ist. Selbst als Trainerin hat sie sich, wenn wir unterwegs waren, sehr rührend gekümmert - auch wenn sie immer aufgepasst hat, dass man nicht zu viel Eis und Schokolade aß. Irgendwann hat sich natürlich das Verhältnis geändert. Von meiner Seite ist weiterhin ein großer Respekt da, eine große Verehrung und Dankbarkeit. Lustigerweise sieze ich sie noch immer.“