Georgische Einbrecherbande am Flughafen geschnappt - Prozess
Mit Tränen in den Augen betritt Nino Z. (29) den Sitzungssaal im Amtsgericht Chemnitz: Die Frau aus Georgien gehört zu einer Einbrecherbande. Da ist sich die Staatsanwaltschaft
sicher. Neben der 29-Jährigen müssen sich auch ihre mutmaßlichen Komplizen Vano G. (25), Nukri T. (30) und Giorgi K. (33) verantworten. Schwerer Bandendiebstahl lautet die Anklage. Das Quartett war offenbar Teil einer bundesweit agierenden Bande. Laut Anklage begannen die Einbrecher-Touren Ende April 2018. Fünf Fälle konnten aufgeklärt werden. Die Beute: Technik, Schmuck, Bargeld, Kleidung. Schaden: mehr als 13 000 Euro. Ein Opfer war Janine R. (28): „Ich kam nach Hause, die Tür war aufgebrochen. Alle Sachen lagen auf dem Boden, alles war durchwühlt.“
Auf die Schliche kamen die Fahnder dem Quartett, weil bereits Teile der Banden-Strukturen am Telefon überwacht wurden. So schnappten die Ermittler schon nach drei Wochen zu, am Flughafen Berlin-Schönefeld klickten die Handschellen. Im Gepäck der Georgier - das Diebesgut aus Chemnitz. Interessante Einblicke für die Polizei: Mit der Beute unterstützten die Einbrecher sogar Komplizen im Knast, zahl- ten deren Rechtsanwälte.
Die Angeklagten schwiegen zum Prozessbeginn, wollen sich später äußern. Ein Urteil wird am 19. Dezember erwartet, dem Quartett drohen bis zu zehn Jahre Haft. Ronny Licht