oßrazzia gegen Familien-Clans
Riesen-Razzia im Ruhrgebiet: Die Sicherheitsbehörden haben dem organisierten Verbrechen den Kampf angesagt - und rücken zum bislang größten Einsatz gegen kriminelle Familien-Clans in NRW aus.
1300 Polizisten schlugen zeitgleich unter anderem in Dortmund, Essen, Duisburg, Recklinghausen, Bochum und Gelsenkirchen zu, um Shisha-Bars, Wettbüros, Cafés und Teestuben zu kontrollieren. In einigen Städten liefen die Durchsuchungen bis in die frühen Morgenstunden. Nach Angaben des NRWInnenministeriums handelte es sich um die größte Razzia gegen Clankriminalität in der Geschichte Nordrhein-Westfalens.
Es gehe um den Verdacht der Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit, erklärten die Sicherheitsbehörden. „Die heutige Razzia liegt voll auf unserer Nulltoleranz-Linie. Diese verfolgen wir sehr konsequent und sehr kontinuierlich. Die kriminellen Clanmitglieder sollen merken, wir lassen sie nicht in Ruhe - zu keiner Zeit und an keinem Ort“, betonte NRW-Innenminister Herbert Reul (66, CDU).
Die Polizei wurde von Zoll, Finanzbehörden und Ordnungsamt unterstützt. Zudem gab es Verkehrsund Personenkontrollen. „Wir verfolgen konsequent Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, die von einzelnen Mitgliedern der ‚Familienclans‘ begangen werden“, twitterte die Polizei.
Die Bilanz der Großrazzia: 14 Menschen wurden festgenommen und mehrere Hundert Kilogramm unversteuerter Tabak beschlagnahmt. Die Polizei schrieb bei dem nächtlichen Einsatz 100 Strafanzeigen. Zehn Waffen wie verbotene Messer und Teleskopschlagstöcke und mehrere Tausend Euro Bargeld seien sichergestellt worden, teilte das Innenministerium mit.
Reul hatte die Bekämpfung der Clankriminalität zuletzt als große Herausforderung für die Sicherheitsbehörden bezeichnet. Das Treiben von rund 50 Clans in NRW besorge ihn „extrem“. „Sie erheben den Anspruch, zu bestimmen, was auf der Straße passiert“, so Reul. Das sei ein frontaler Angriff auf den Rechtsstaat.