Rentner (69) lag tot in Wohnung
WEISSWASSER - Viele, die Mike G. (27) kannten, ahnten, dass es mit ihm kein gutes Ende nehmen wird: Er bespuckte Behinderte, legte Feuer, wanderte in den Knast. Seit gestern sitzt er nun in Untersuchungshaft. Er soll seinen Nachbarn Wolfgang P. (69) wegen ein paar Euro im Schlaf erstochen haben.
21 Uhr meldete sich Mike G. selbst bei der Polizei: In einer Wohnung in der ersten Etage läge ein Toter, er habe damit zu tun. Sofort rückte die Polizei an. Tatsächlich fanden die Beamten dort die Leiche von Wolfgang P. (69). „Nach ersten Erkenntnissen soll der Tatverdächtige mehrfach mit einem Messer im Schlaf auf den Rentner eingestochen haben“, sagt Polizeisprecher Torsten Jahn (39). In Mikes Tasche fanden die Ermittler mehr Bargeld, als ein Arbeitsloser sonst einstecken hat. Akuter Tatverdacht: Mord aus Habgier - Haftbefehl!
Im Haus war Mieter Mike bereits bekannt. Er randalierte, wurde von Geldeintreibern der Drogen-Szene heimgesucht. Schon früher hatte er Ärger gemacht: 2009 bespuckte er in der Dresdner Straßenbahn einen Behinderten, ein Jahr später löste das damalige Mitglied der Jugendfeuerwehr falsche Notrufe aus, legte auch mehrere „echte“Brände, von denen einer fünf Verletzte forderte. Dafür wurde er 2011 zu zwei Jahren Haft verurteilt.
Offenbar brachte ihn die Trinkerei mit seinem Opfer in Kontakt: Wolfgang P. hatte schon seit Jahren ein Alkoholproblem, vor zwei Jahren schaffte er es mal, trocken zu werden, arbeitete in dieser Zeit als Helfer des Hausmeisters in der örtlichen Kirchgemeinde. „Nach 14 Monaten fing er wieder an zu trinken“, so ein Freund. „Er hat mich am Dienstag noch angerufen wegen seines 70. Geburtstags, den er im April größer feiern wollte ...“