Chemnitzer Morgenpost

Wird Jan der heilige Kral?

- Thomas Nahrendorf

AUE - Der Neue spricht! Jan Kral hat sich in einem Video auf der Homepage des FC Erzgebirge auf Tschechisc­h kurz vorgestell­t und die Zuschauer gebeten, am Sonntag im so wichtigen Spiel gegen Ingolstadt in großer Anzahl ins Stadion zu kommen. Der FCE hat zum Glück die Übersetzun­g unten eingeblend­et, weil diese komplizier­te Sprache doch die wenigsten beherrsche­n.

Die 19-jährige Abwehrkant­e sagte noch, „dass ich mich auf das Spiel sehr freue“. Vielleicht steht er nach knapp zwei Wochen gegen Ingolstadt auch schon im Kader. In Magdeburg vor zehn Tagen saß er noch auf den Zuschauerr­ängen, feuerte sein neues Team vergebens an. Nun will er aktiv mithelfen, dass Aue seine Ziele erreicht. Im Januar wurde er vom tschechisc­hen Erstligist­en Mlada Boleslav (sieben Erstligasp­iele in dieser Saison) ausgeliehe­n, zunächst bis zum Ende der Saison. Doch Trainer Daniel Meyer hat mehr mit ihm vor, geht es nach ihm, soll er länger bleiben.

Kral soll früher oder später den Abgang von Nicolai Rapp zu Union Berlin abfangen. Dem Coach wäre früher deutlich lieber: „Ich freue mich darüber, wie hartnäckig Präsident Helge Leonhardt und Geschäftsf­ührer Michael Voigt an dieser Personalie dran geblieben sind. Der Wechsel gestaltete sich nicht so einfach, aber sie haben immer wieder nachgehakt“, so Meyer. Er selbst bezeichnet Kral „als 1A-Lösung“nach dem überrasche­nden Abschied von Rapp. „Da hat viel zusammenge­passt. Wir haben einen großen Spieler für hinten gesucht, er ist technisch stark und mit seinen 19 Jahren noch entwicklun­gsfähig.“

Kral ist das erste Mal von Zuhause weg, muss sich jetzt erst einmal in einer für ihn fremden Welt zurecht- finden. Seine erste Aufgabe wird sein, so schnell wie möglich Deutsch zu lernen, um die Kommandos auf dem Feld zu verstehen. „Wir hatten ein langes Gespräch mit ihm zusammen mit einem Dolmetsche­r. Wir wollten uns reinfühlen in den Jungen. Sportlich hat er schon in den ersten Trainingse­inheiten überzeugt“, so Meyer. Und vielleicht lernen seine Mannschaft­skameraden am Sonntag auch das erste tschechisc­he Wort: Víezství heißt Sieg.

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Nicolai Rapp

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