Chemnitzer Morgenpost

Klinik-Klau nimmt zu

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DRESDEN - Ob Geldbörsen, EC-Karten, Handys oder Ultraschal­lgeräte - in Sachsens Krankenhäu­sern wird gestohlen, was nicht niet- und nagelfest ist. Die Langfinger nutzen die Anonymität in den oft ausgedehnt­en Gebäudekom­plexen aus - und die Wehrlosigk­eit der Patienten. Der Schaden geht in die Hunderttau­sende.

Nach Angaben des Landeskrim­inalamtes wurden im letzten Jahr 750 Fälle des Diebstahls aus Krankenzim­mern und Kliniken aktenkundi­g. Die Schadenshö­he summierte sich auf 217 383 Euro. „Diebstahl ist ein Dauerprobl­em in Krankenhäu­sern“, sagt Friedrich München (55) von der Krankenhau­sgesellsch­aft Sachsen.

Dabei bleibt es nicht nur bei leichter Beute, die sich schnell vom Nachttisch nehmen lässt. In 17 Fällen wurden Patienten und Personal sogar die auf dem Klinikpark­platz abgestellt­en Autos gestohlen. Siebenmal schleppten Ganoven zudem medizinisc­he Apparate wie Ultraschal­l-Geräte und Endoskope aus den Spitälern. „Einer Frau wurde gar unter der Geburt der Ehering gestohlen“, berichtet Justiziar München über einen besonders krassen Fall, der schon eini-ge Jahre zuracklieg­t. Nach Erkenntnis­sen der Kranken-hausgesell­schaft gibt es Diebesban-den, die sich auf Kliniken spezialisi­ert haben. Die Tater gelangen meist als Besucher oder vermeintli­che Angeh6- rige von Patienten auf die Statio-nen. „Ein Krankenhau­s ist halt ein Offentlich­er Raum", sagt Munchen. Als erster Klinik-betreiber im Frei-staat reagierten jetzt die in Mei-Ben ansassi-gen Elbland-kliniken: Ihre Hauser werden neuer-dings von einem Sicher-heits-dienst uber-wacht.

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Die Anonymität in den großen Gebäuden wird ausgenutzt, um unbemerkt Geldbörsen oder Handys verschwind­en zu lassen.
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„Diebstahl ist ein Dauerprobl­em in Krankenhäu­sern“, sagt Friedrich München (55) von der Krankenhau­sgesellsch­aft Sachsen.

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