Einsturzgefahr! Schneeschmelze bedroht Zwickauer Schulgebäude
ZWICKAU - Schwimmt die ehemalige Zwickauer Richard-Seyfert-Schule auf und davon? Mit der Schneeschmelze könnte der Marienthaler Bach über die Ufer treten und das alte Backstein-Gebäude an der Paulusstraße zum Einsturz bringen.
„Ich hoffe nicht, dass es so weit kommt. Es ist ein tolles Gebäude, das meine Jugend geprägt hat“, sagt Christiane Czerni. 1965 hatte sie hier Einschulung und blieb bis zur vierten Klasse. Heute ist das Schulgelände abgesperrt. „Betreten verboten“steht am Bauzaun. „Der ungenügende Bauzustand stellt eine Gefährdung im Hochwasserfall bzw. bei großen Abflüssen im Marienthaler Bach dar“, teilte eine Stadtsprecherin mit. Kurzum: Die Schule ist einsturzgefährdet.
Zwischen Paulus- und Erntestraße verläuft der Marienthaler Bach unterirdisch - direkt darüber befindet sich der Schulhof. Dieser gehört der Stadt. Das Gebäude wurde im vergangenen Jahr von einem Investor gekauft. Aktuell wird die alte Schule durch den Eigentümer entkernt. Nach MOPO-Informationen sollen neue Wohnungen entstehen. Damit das Gebäude nicht „davonschwimmt“, plant die Stadt, den unterirdischen Bach zu öffnen und umzugestalten.
Dombaumeister Dr. Michael Kühn (75) kennt die Gefahren von unterirdischen Gewässern, wie beispielsweise beim Dom St. Marien. „Wegen des Grundwassers ist der Dom um einige Meter eingesunken.“Im Falle der Schule müsse man Baugrundgutachten zurate ziehen, um genaue Gefahren zu erörtern.
Hinter der Schule
steht
eine lange Geschichte: 1890 wurde sie errichtet, danach mehrfach umbenannt. Zuletzt hieß sie Rudolf-Weiß-Schule II und war Förderschule. 2006 wurde der Schulbetrieb eingestellt.