Aus der alteE Welt
Vernünftige Verbräuche und niedrigere Emissionen rücken in der Autoindustrie immer stärker in den Vordergrund. Die Amis von Jeep zeigen mit dem Grand Cherokee Trackhawk der Vernunft die kalte Schulter.
Der 6,2-Liter-V8 platzt mit 710 PS und 868 Newtonmetern Drehmoment nun in die Downsizing-Ära. Es gibt kein stärkeres Serien-Modell. In der Preisspalte dagegen rangieren einige Mitbewerber über dem 119 900 Euro teuren Ami. Eine Beschleunigung in 3,7 Sekunden sowie 289 km/h Höchstgeschwindigkeit verwandeln den Trumm in einen Sportwagen.
Beim Start heult der Kompressor kurz auf, der V8 markiert mit lautem Gebrüll sein Revier, die Motorhaube geht ein bisschen nach oben - und nur einen Wimpernschlag später kribbelt es im Magen und man riskiert auf der Landstraße seinen Führerschein. Die 2,5-Tonnen-Schrankwand fühlt sich er- staunlich durchtrainiert an und krallt sich in der Kurve richtig fest, auch wenn das Gewicht zum Kurvenrand drückt und die Lenkung zu indirekt arbeitet.
Dass sich mit dem Jeeptatsächlichjemand auf den Track, also die Rennstrecke traut, ist allerdings genauso unwahrscheinlich wie ein Ausflug ins Gelände. Die meisten Trackhawks werden wahrscheinlich ganz brav auf der Straße gefahren, und genau da überrascht der Jeep mit ordentlichem Komfort und zahmen Manieren. Selbst optisch haut er nicht auf den Putz: Nur die Luftauslässe auf der Motorhaube fallen auf, ansonsten aber verrät er sich nur durch gelbe Bremssättel und vier Endrohre. Nur der Tankwart wird ihn schnell erkennen: Mit fast 17 Litern Norm- und nur selten weniger als 20 Liter Praxisverbrauch ist der Trackhawk trotz 90-Liter-Tank häufiger Gast an der Zapfsäule.