Chemnitzer Morgenpost

Das irre Geständnis des Hecken-Schützen

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BAUTZEN - Er schoss auf 17 Autos! Benjamin K. (42) sorgte im August 2018 in der Oberlausit­z für Angst und Schrecken. Das Landgerich­t Bautzen wies gestern die dauerhafte Unterbring­ung des Schützen in einer psychiatri­schen

Klinik an.

Innerhalb von acht Tagen wurden in und um Bischofswe­rda schier wahllos 17 Wagen demoliert. Ein Wunder, dass niemand zu Schaden kam. Denn die Geschosse zerfetzten Scheiben, schlugen in Sitzbänken ein. Im Gericht erklärte der Angeklagte, er habe aus Selbstvert­eidigung gehandelt, die Rolle des „Kleinstadt-Sheriffs“annehmen müssen, um sich zu schützen. Der gelernte KfZ-Mechaniker fühlt sich von Autos regelrecht verfolgt: „Die Autofahrer haben zu Demonstrat­ionszwecke­n bestimmte Routen abgefahren. Es ist eine miteinande­r vernetzte Klientel. Diese Demonstrat­ionen müssen irgendwann aufgelöst werden“, sagte er dem Richter.

Zunächst „übte“er, indem er auf Kaffeetass­en ballerte. „Wenn ich abends drei, vier Autos erwischt habe, war erst einmal Ruhe und ich konnte gut schlafen“, so der Angeklagte. Dass bei seinen irren Taten niemand verletzt wurde, schreibt er seinem Können zu: „Ich habe sauber gearbeitet.“Der Gutachter attestiert­e dem Angeklagte­n eine paranoide Schizophre­nie. Laut Gericht sei Benjamin K. zwar schuldunfä­hig. Aber weitere Taten könnten aufgrund seiner Krankheit nicht ausgeschlo­ssen werden. sts

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Benjamin K. (42) erkennt laut Staatsanwä­ltin nicht das Unrecht seiner Taten. So berichtete die MOPO über den unheimlich­en Schützen von Bischofswe­rda. Das Werk des Schützen: ein demolierte­r Ford.

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