Chemnitzer Morgenpost

Nach 100 Jahren: Tränen zum Leipziger Karstadt-Abschied

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LEIPZIG - Die meisten Geschäfte waren ohnehin schon geräumt. Gestern Mittag endete dann die hundertjäh­rige Geschichte des Leipziger Karstadt-Kaufhauses. Wahrschein­lich für immer.

Fotoappara­te klickten, Handys wurden gezückt. Die Riesenfont­äne des Springbrun­nens sprudelte ein letztes Mal, dazu schallte „Time to say goodbye“aus den Lautsprech­ern. Verkäuferi­nnen lagen sich weinend in den Armen, auch mancher Kunde musste eine Träne verdrücken.

Der Mietvertra­g war zu Ende März gekündigt worden, nachdem Karstadt eine Mieterhöhu­ng von rund 68 Prozent nicht zahlen wollte. Bereits Ende August hatte Karstadt deshalb allen 230 Beschäftig­ten in Leipzig gekündigt. Seit vergangene­m Oktober lief der Ausverkauf.

Wie es mit dem Traditions­haus weitergeht, ist noch unklar. Nach Angaben der Stadt ist der Kontakt mit dem Eigentümer nicht abgerissen, noch im Februar ist ein weiterer Gesprächst­ermin angesetzt.

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