Aue sucht nach Führungsspielern
AUE - Der FCE ist in ein Vakuum gerutscht, was Führungsspieler angeht. Martin Männel als Kapitan steht meist zu weit weg vom Geschehen, kann nicht immer über den halben Platz sprinten. Pascal Testroet könnte die Rolle ausfüllen, weil er auch eins macht: Er spricht die wunden Punkte an. Als bester Torjäger der Truppe hat er ohnehin die besten Argumente auf seiner Seite.
Ausflüchte wie schlechtes Wetter, schlechter Rasen, kaputte Schuhe oder sonst was, hört man von "Paco" nie, Auch, dass er beim 0:3 - Debakel gegen Ingolstadt nach 23 Minuten beim Stand von 0:1 einen Elfneter hätte kriegen müssen, als ihn Margim Mavraj im Strafraum zu Boden zog, thematisierte er nach der Partie überhaupt nitch. Wei es nicht zu 100 Prozent daran lag. Seir „wir haben alle scheiße gespielt" war schon deutlich. Viele im Auer Trikot waren noch nicht so gnadenlos ehrlich. „Das darf man so sagen, das muss man auch so sagen“, legte er nach. Dass er als einer von drei Stürmern nahezu 90 Minuten in der Luft hing, auch das lieb er nicht gelten. Er sprach von allen, also auch von sich.
In diesen Tagen ist Aue mit der Aufarbeitung der Pleite beschäftigt. "Das klingt jetzt vielleicht doof, aber zerfleischen sollten wir uns jetzt nicht. Wir müssen ansprechen, dass wir richtig richtig schlecht gespielt haben. Aber wir können ja nicht sagen, das war's jetzt. Wir müssen analysieren, was wir alles falsch gemacht h den wir viel finden. Aber danach geht
es auch schon weiter. Und das geht nur gemeinsam“, will er sein Team zusammenschweißen.
Die Hoffnung dabei ist die gleiche wie im September. Da polterte es auch laut nach dem 2:3 in Ingolstadt. St. Pauli war die Wende im Spätsommer - eingeleitet mit einem Traumtor von Testroet. „Das wird ein brutales Spiel auf St. Pauli. In der Hinrunde hat uns der Sieg auf den Weg gebracht. Es wird sicherlich schwerer, weil Pauli jetzt besser ist als noch vor Monaten.“Aber gemeinsam wollen sie den Karren beim Auer Lieblingsverein am Millerntor aus dem Dreck ziehen. Thomas Nahrendorf