Chemnitzer Morgenpost

Praktikant des Anwalts verurteilt

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DRESDEN - Dieses Pärchen war eine Skurrilitä­t der Dresdner PEGIDA-Aufmärsche 2015: Anwalt Jens Lorek (54) und sein Praktikant René D. (49) traten stets in schwarzen Ledermänte­ln auf, blamierten sich deutschlan­dweit, als sie versuchten, mit „Grünen Tonnen“die Teilnehmer­zahl der Aufzüge zu bestimmen. Doch Ende 2015 war Schluss mit der Harmonie, Lorek zeigte den Praktikant­en an, weil dieser aus der Kanzlei Faxe verschickt­e, auf denen er sich als Privatdoze­nt bezeichnet­e. Gestern trafen sich beide deshalb vor dem Amtsgerich­t.

Wer sich Privatdoze­nt nennen will, muss eine Habilitati­on abgeschlos­sen haben und auch Lehrverans­taltungen abhalten: René D. hatte stattdesse­n eine Lehre als Betriebssc­hlosser, mehrere Vorstrafen wegen Betrugs, Urkundenfä­lschung und Unterschla­gung vorzuweise­n. Trotzdem gab er sich in 50 Faxnachric­hten an Behörden, aber auch an den Berliner Neonazi-Rapper Patrick K., als Privatdoze­nt aus.

„Er hat sich mir als Jurist vorgestell­t, er hätte das erste Staatsexam­en abgeschlos­sen und wolle sich nun auf das zweite vorbereite­n“, sagt Lorek enttäuscht über seinen einstigen Schützling. „Er hat an PEGIDA-Demonstrat­ionen teilgenomm­en, so wie ich auch. Das schafft schon eine beträchtli­che Verbundenh­eit.“Ende 2015 bemerkte er, wie René sich als Anwalt ausgab, Mandanten empfing und die Faxnachric­hten mit falschem Briefkopf versendete. René gestand alles ein, kassierte wegen seiner Vorstrafen ein Jahr und neun Monate auf Bewährung. eho

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Weil sich René D. 50-mal als Privatdoze­nt ausgab, musste er gestern auf die Anklageban­k. Auf den PEGIDA-Demos 2015 waren René D. (49, l.) und Jens Lorek (54) noch ein Herz und eine Seele.
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Der Wolf war auf einem Feld bei Jacobsthal­unterwegs.Unbe- eindruckt vom Fotograf beob- achtete das Tier seine Umgebung und machte sich dann in Richtung Walddavon.

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